Wiesbaden (dapd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für eine Ausweitung der branchenbezogenen Mindestlöhne ausgesprochen. Vorrang hätten in jedem Fall Tarifabschlüsse der Branchen, sagte Merkel am Samstag auf der Bundesdelegiertentagung der Frauen-Union in Wiesbaden. Wo es aber keine Tarifabschlüsse gebe, "da sollten die Tarifpartner genötigt werden, Mindestlohngrenzen zu finden", sagte Merkel. Darauf müsse der Staat achten und notfalls die Tarifparteien "dazu nötigen." Diesen Vorschlag werde sie ihrer Partei auf dem Bundesparteitag Mitte November in Leipzig machen.

"Ich persönlich bin bei einem allgemeinen, flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn sehr skeptisch", betonte die CDU-Vorsitzende. Auf der anderen Seite sei es aber auch unzumutbar, unter welchen Lohnbedingungen Menschen arbeiten müssten. "Wir müssen sicher stellen können, das wir keine weißen Lücken haben", fügte Merkel hinzu.

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