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Große Diskussionen gab es zuletzt über das Thema „Pyrotechnik“ in deutschen Fußballstadien. Während der DFB den Einsatz solcher Feuerwerkskörper mit einem klaren Nein beantwortet hat, gibt es in Reihen des Bundesligisten Borussia Dortmund mit Kevin Großkreutz einen Fürsprecher.

„Wir distanzieren uns deutlich vom Gebrauch von Pyrotechnik“, stellt Jürgen Meyer, Geschäftsführer des Schalke-Fanclubs Blau-Weiß Hönnetal, klar. „Wir achten strikt darauf, dass dies bei uns nicht vorkommt.“ Den Mitgliedern des Fanclubs sei bewusst, dass es sich bei diesen Mitteln nicht um Spielzeug, sondern vielmehr „um Waffen handelt“, die nur von Fachleuten genutzt werden dürfen. „Unkenntnis über den Gebrauch führt zu großen Gefahren“, so Meyer.

Auch den Vorschlag von BVB-Spieler Kevin Großkreutz hält der Schalke-Fanclub für abwegig: „Das Mitführen ist überall verboten, also kann es nicht irgendwie für solche Anlässe erlaubt werden“, lehnt Meyer die Idee ab. Großkreutz hatte vorgeschlagen: „Lasst Bengalos doch einmal im Monat zu – ganz offiziell, in Absprache mit dem Verein.“ Die Feuerwerkskörper sollten laut Bundesligaprofi „auf einer abgesperrten Fläche in der Kurve oder im Innenraum“ gezündet werden.

Ungewöhnlich, doch in diesem Punkt unterstützt Andre Bialluch den Dortmunder. Der Schalke-Fan, Mitglied im Fanclub „Königsblau Werdohl“ unterstützt die Kampagne „Pyrotechnik legalisieren“. „Es wurden Vorschläge gemacht, wie ein sicherer Umgang damit im Stadion möglich ist“, erklärt Bialluch: Ein paar Fans machen eine entsprechende Ausbildung, um Pyrotechnik zünden zu dürfen, dazu müssten auf der Tribüne Podeste errichtet werden, wo nur diese Personen stehen dürfen. Dort ist auch eine Tonne mit Sand oder Wasser, wo die Feuerwerksartikel kontrolliert abbrennen können. „Großkreutz kennt dies als Fan, denn er stand früher in der Kurve. Aber auch viele weitere Profis unterstützen die Kampagne“, weiß Bialluch.

Dass dem Ganzen durch den DFB nun ein Riegel vorgeschoben wurde, versteht der Schalke-Fan nicht. „Der DFB hat die Fans erst darum gebeten, Ideen zu entwickeln. Danach kam die Absage – da fühlt man sich nicht ernst genommen.“ Für den Werdohler will der DFB möglichst nur die „Event-Gucker“, die während des Spiels ihre Bratwurst essen und dann wieder nach Hause fahren. „So sieht der optimale Fan für die aus. Wir Allesfahrer leben noch unseren Verein und wollen Mitspracherecht“, bricht Andre Bialluch eine Lanze für Gleichgesinnte.

Erfahrungen hat Bialluch selbst genug gemacht. Alleine in der vergangenen Saison besuchte er 48 Spiele. „Davon bestimmt mindestens 20 Spiele mit Einsatz von Pyrotechnik.“ Er hält es auch nicht für gefährlich, stand er selbst meist unmittelbar daneben. „Jeder, der Pyrotechnik für gefährlich hält, sollte es mal miterleben“, wünscht sich der Schalke-Fan, dass sich diese Menschen selbst ein Bild im Block machen.

Eine ganz andere Meinung vertritt Jürgen Funke, Vorsitzender der Schalke Tigers Lüdenscheid. „Stimmung kann man auch ohne Einsatz solcher Mittel erzeugen“, so der blau-weiße Fan. Er sieht es kritisch, dass dadurch Unbeteiligte gefährdet werden. „Speziell der Rauch ist extrem schädlich“, so Tielke.