Dorsten..
Janine Nordmann weiß, wie wichtig ein gut ausgebildeter Begleithund ist. Ihre beiden Kinder leiden am Mabry-Syndrom. Einem Gen-Defekt mit Epilepsie. So bekam die Familie Nordmann Isa, einen Golden Retriever. Jetzt hat Janine Nordmann mit ihrer Freundin Kerstin Hoppius „Dein Hundividuum“ gegründet.
Nicht nur eine Hundeschule, sondern vielmehr auch Ausbildungsort für Therapie-Begleithunde und zur Therapie von Problemhunden. Sieben Monate lang fuhren die beiden Frauen ein bis zwei Mal im Monat nach Heidelberg, um Hundebesitzer künftig zum „Therapie-Begleithunde-Team“ ausbilden zu dürfen. Im Mai folgte der Abschluss als Problemhunde-Therapeuten.
Für Nordmann ist es ein Problemhund, wenn das Problem den Menschen stört. Häufig sehen die Besitzer keinen Ausweg, nur zwei Möglichkeiten: entweder den Hund abzugeben oder ihn einzuschläfern.
Geschulte Hunde könnenviele Aufgaben übernehmen
Die 31-jährige Janine Nordmann kennt aus eigener Erfahrung wie hilfreich ein gut geschulter Hund im Alltag sein kann. Geschulte Hunde können vielfältige Aufgaben übernehmen. „Zum Beispiel in einer Physiotherapie-Praxis“, erklärt Kerstin Hoppius (32). Dort könne der Hund in die Praxisarbeit mit Kindern einbezogen werden. „Wenn der Hund beispielsweise sich auf einen großen Gymnastikball legt, macht das Kind es freiwillig eher nach, als wenn es ein Erwachsener von ihm verlangt“, weiß Hoppius aus Erfahrung.
Auch in Schulen werden Hunde zum Teil schon eingesetzt. „So kann der Hund beispielsweise auf Zeichen des Lehrers eine Glocke läuten, wenn es zu laut ist. Das wirkt mehr, als wenn es der Lehrer sagt“, so Hoppius. Auch sorgten die Hunde in der Schule für ein besseres Miteinander. Die Kinder freuen sich, wenn sie die Tiere streicheln dürfen. Das lockert die Atmosphäre auf und die Kinder sind gut gelaunt. „In Heidelberg ist ein Schulhund weit verbreitet“, erzählt die 32-jährige Existenz-Gründerin.
Eins ist für die beiden aber Grundvoraussetzung: Sie arbeiten nur mit festen Bezugshunden zusammen. Also Frauchen/Herrchen mit einem bestimmten Hund. Ganz bewusst haben sie sich gegen einen festen Standort als Hundeschule entschieden. „Was auf einem Hundeplatz funktioniert, klappt leider oft nicht auch zu Hause“, sagt Janine Nordmann. Deshalb werden die unterschiedlichsten Situationen mit den Tieren an zahlreichen Orten gezielt eingeübt, um sie so zu festigen. Am Ende steht ein gut ausgebildeter Begleithund.