Essen. Das Auto von morgen: Es fährt mit Solarstrom, kennt keine Autobahnbaustellenstaus mehr, hupt ferngesteuert wie wild bei Katastrophenalarm und ist wahrscheinlich trotzdem reif für den Titel "Firmenwagen des Jahres".
Die bisherigen Autos mit Solarantrieb sind eigentlich gar keine richtigen, sondern windschnittig verkleidete Photovoltaikmodule, kombiniert mit einem winzigen Elektromotor. In erbärmlich unbequemer Liegeradposition wird ein einsamer Fahrer unter die Kunststoffhülle gezwängt, dem ein Guckloch als Ausblick reichen muss. Der BOcruiser, das dritte Solarmobil der Fachhochschule Bochum für die alloktoberliche große Solarmobilrallye WSC in Australien, macht da keine große Ausnahme. Aber beim nächsten Mal wird alles anders.
Die Studenten wollen nächstes Jahr ein alltagstaugliches Automobil bauen, siehe Projektskizze links. Aber es fehlt noch ein Sponsor, ein Sunnyboy sozusagen. Bitte melden.
Porsche ist in den Schlagzeilen, leider nicht mit der Überschrift einer Pressemitteilung des Autobauers (es sind ja längst nicht mehr nur Sportwagen, die aus Zuffenhausen kommen): "Porsche macht Autobahnbaustellen schlanker und schneller." Das hört man gern. Es geht dabei um eine Art von Just-in-time-Produktion von Asphalt, und man fragt sich spontan: Haben die denn das nicht immer so gemacht, mit ein bisschen Planung und so? Bei einer Stichprobe sei der Streckenvortrieb nur mit 60 Prozent der möglichen Geschwindigkeit gelaufen, weil es an Nachschub fehlte, angeblich ein Dauerärgernis auf deutschen Autobahnbaustellen. Wenn es denn so einfach ist: Nur her mit der Cayenne-Flotte, die schneller asphaltiert als andere fahren können.
Rasende Asphaltmaschine
Vor ein paar Tagen gab es mal wieder nur Sieger: Gleich 15 Typen wurden zu "Firmenwagen des Jahres" gewählt, und zwar von der Fachzeitschrift "Firmenauto" und der Dekra. Da war ja dann wohl für jeden Anzeigenkunden etwas dabei. Selbst Alfa durfte sich über einen der schönen Titel freuen, und zwar nicht für einen der schön-schnellen Kombis, sondern für den neuen kleinsten Alfa, den MiTo. Klar: Für die rasende Asphaltmaschine Cayenne gab es auch einen ersten Platz unter den Firmenautos des Jahres. Vielleicht ja der letzte Titel für Porsche-Chef Wendelin Wiedeking.
Es muss etwas ganz Schlimmes sein, so viel war mir als kleines Kind klar, wenn die Sirenen heulten. Zweimal im Jahr, ich weiß es ganz genau: Immer vormittags klang es nach Krieg, und die Erwachsenen wurden sehr still. 100.000 der militärisch grauen Sirenenschüsseln sollen es auf deutschen Dächern gewesen sein.
Am Ende des kalten Kriegs erstarben sie, unbenutzt, weil keiner mehr für das Menetekel des Weltuntergangs bezahlen mochte. Irgendwie fehlen sie seitdem aber auch, zum Beispiel bei Hochwasser, wenn Fernsehdeutschland zu Bett liegt.
Deshalb möchte das Fraunhofer Institut Millionen von Autohupen per Navi als Wachmacher im Katastrophenfall zusammenschalten. Dagegen ist nichts einzuwenden. Man möge bitte nur auf den halbjährlichen Probealarm verzichten.