Essen. Zum 28. Mal gab's im Werdener Löwental beim Open Air Partystimmung und ordentlich was auf die Ohren. In diesem Jahr waren geschätzte 25.000 Freunde der härteren musikalischen Gangart auf der Wiese im Ruhrtal.
Als das Pfingst Openair in Werden zum ersten Mal stattfand, nahmen grob geschätzt 800 Besucher teil. Wohl niemand hat zu diesem Zeitpunkt geahnt, welche Ausmaße das Musikfest einmal annehmen würde.
Am Montag pilgerten die Musikfans zur 28. Ausgabe ins Löwental – für die meisten Besucher ist der Pfingstmontag längst zum Pflichttermin geworden. Und im Jahr 2009 ist der ehemalige Besucherplatz gerade mal groß genug für den Backstagebereich.
„Mit so einer Entwicklung habe auch ich nicht gerechnet”, sagt Gerd Dubiel vom Jugendamt Essen. Er ist Projektleiter und Organisator. „Im vergangenen Jahr waren geschätzt knapp 20 000 Leute hier. Das ist Rekord – bis jetzt. Doch die Chance, diesen Rekord zu toppen, ist nicht schlecht, denn die Polizei rechnete schon zur Mittagszeit auf 25 000 Leute hoch. Bereits der erste Sonderzug von Essen Hauptbahnhof soll absolut überfüllt gewesen sein”.
Nach dem Fest ist vor dem Fest
Als um 13.45 Uhr die erste Band „Dinner Ratz” begann, das Publikum mit ihren rockigen Sounds einzuheizen, ist die riesige Wiese gut gefüllt und die Menschentraube vor der Bühne wird stetig größer. Geschätzte 2500 Menschen setzten sich der prallen Mittagssonne aus – und sie begannen zu feiern. Die Band, die fünf ihrer Titel bringt, kam gut an. Erste Staubwolken, verursacht von pogenden Rockfans, wehen durchs Tal.
Etwas härtere Klänge schlug die nächste Band „Autums Regret” an und traf damit voll den Geschmack des mittlerweile Publikums. Und so wunderte es nicht, dass bald die ersten Stage-Diver unterwegs waren und sich auf den Händen der anderen Besucher tragen ließen. „Insgesamt decken wir auf der Hauptbühne aber ein breites Spektrum der Musikpalette ab. Unser Anspruch ist, jeden hier zu unterhalten”, sagt Dubil.
Rund 50 freiwillige Helfer stehen ihm in diesem Jahr zur Seite. Darüber hinaus sorgen 20 Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes und noch einmal 20 Verkehrseinweiser für einen möglichst friedlichen und reibungslosen Abgang des kultigen Musikfestes.
Die Bühne ist übrigens in diesem Jahr ein ganzes Stück größer – der Aufbau hat volle zwei Tage gedauert. Für Erfrischung und Snacks sorgen gut 20 über das Gelände verteilte Imbissstände. „Seit dem vergangenen Jahr haben wir die Selbstversorgung auf einen Liter beschränkt. Das ist zum einen nötig, da wir uns fast ausschließlich über den Verkauf finanzieren und zum anderen sinnvoll, wegen der Glasscherben.” Und da die Festivalvorbereitung für Dubil ganzjährig läuft, heißt es am Ende des Open-Airs: Nach dem Fest ist vor dem Fest.