Fürth. Wenn Jugendliche in die weiterführende Schule wechseln, kann ein eigenes Girokonto ihnen helfen, den Umgang mit Geld besser zu lernen. Eltern sollten aber einen Blick darauf haben und zusammen mit ihren Kindern über Grenzen reden.

Das Taschengeld müssen Eltern ihren Kindern nicht immer in bar auszahlen: Ein eigenes Konto kann Jugendlichen helfen, den Umgang mit Geld zu lernen, auch für solche Situationen, in denen sie es nicht in Form von Münzen und Scheinen selbst in der Hand halten. Damit sollten Eltern aber so lange warten, bis ihre Kinder eine konkrete Vorstellung von Geld haben, rät Maria Große Perdekamp, Leiterin der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (BKE). "Die Kinder sollten auf jeden Fall schon in der weiterführenden Schule sein", sagt die Expertin. Ab welchem exakten Alter ein eigenes Konto sinnvoll ist, ist schwer zu sagen - schließlich ist jedes Kind in seiner Entwicklung unterschiedlich weit. Ein grober Richtwert seien 13 Jahre: "Ab da sind die meisten Jugendlichen in der Lage, die Bedeutung von Geld zu erfassen", sagt Große Perdekamp.

Beim Einrichten des Girokontos sollten Eltern von vorneherein Grenzen festlegen, die dem finanziellen Budget der Familie angepasst sind. So lässt sich zum Beispiel vereinbaren, dass nicht mehr als 100 Euro im Monat überwiesen oder abgehoben werden können. Wichtig ist es darauf zu achten, dass Jugendliche ihr Konto nicht überziehen können. So lernen sie, nur das Geld auszugeben, das ihnen auch wirklich zur Verfügung steht. Besonders in den ersten Monaten des eigenen Kontos sollten Eltern ihr Kind bei der Kontoführung begleiten und unterstützen und es auch danach nicht aus dem Blick verlieren. So können sie beispielsweise gemeinsam mit dem Kind die Kontoauszüge anschauen und darüber sprechen, ob das Geld im vergangenen Monat gut investiert worden ist.

Fragen Jugendliche nicht von sich aus nach einem eigenen Girokonto, sollten Eltern sie erst einmal nicht dazu drängen. "Nahelegen sollten Eltern ihren Kindern das erst ab dem 16. Lebensjahr", empfiehlt Große Perdekamp. Denn ein eigenes Konto sei ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Wer sich erst mit dem Beginn der Volljährigkeit damit befasst, kann unter Umständen Probleme bekommen. (dpa)