Altena.

Fledermaus Fläd begrüßte gestern auf dem Arm von
Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper 46 Kinder der Grundschule
Dahle-Evingsen auf Burg Altena. Hexe Söckchen, die kleine Partnerin der kecken
Fledermaus, lag um 9 Uhr aber noch in den Federn. „Es war ihr einfach zu früh“,
so Dienstel-Kümper augenzwinkernd.

Es war eine gute Idee der „Burgherrin“ vom Märkischen Kreis,
die Marionetten- und Puppentheatertage 2013 im historischen Jugendherberge-Saal
auf Burg Altena so kindgerecht zu eröffnen. Denn die Erst- und Zweitklässler,
begleitet von Eltern und den Lehrkräften Maren Krummenerl und Andrea Althoff, folgten
im Anschluss gebannt der ersten Aufführung.

Dr. Olaf Bernstengel vom Fundus-Marionetten-Theater Dresden
gab das Stück von Hase und Igel. „Alle sind so gespannt“, verriet Pädagogin
Maren Krummenerl, die selbst noch kein Marionetten-Spiel verfolgt hatte. „Es
ist zudem der erste Ausflug der Erstklässler.“

Farbenfrohes Bühnenbild zog die Blicke auf sich

Schon das farbenfrohe Bühnenbild zog die Blicke aller auf
sich. Und erst die folgenden 45 Minuten fesselten alle bis auf die letzte
Sekunde. Puppenspieler Bernstengel hatte die Hasen-und-Igel-Geschichte
erweitert um den berühmten Zirkus Gockelini. So waren die Kinder Zeugen der
sensationellen Begebenheit, die Bauer Haferkorn im vergangenen Herbst auf
seinem Acker bei Dresden widerfuhr: Nämlich die wirklich wahre Geschichte vom
Wettlauf des Igel und Hasen. Aber nein, eigentlich liefen die Protagonisten gar
nicht... Just in dem Moment, als das Igel-Paar ein Freudentänzchen einlegte,
kam ein kleiner Zirkuswagen zum Feldrand. Was für ein Spektakel! Aus ihm stieg
Direktor Gockelini, ein würde- und temperamentvoll steppender Hahn. Ihm folgten
Edmund, ein Einrad fahrender und jonglierender Fuchs, Madame Gockelina, eine
Drahtseilartistin, Miss Pipsi, eine Maus in luftiger Höhe und weitere tierische
Artisten.

„Ich habe oft gehört, die Igel-Geschichte ist zu kurz“, so
Bernstengel. „Deshalb habe ich sie in der typisch sächsisch-böhmischen
Puppenspiel-Art, so, wie sie viele Jahrhunderte überliefert ist, ergänzt.“ Und
seine Ideen kamen an. Immer wieder riefen, klatschten und gestikulierten die
Kinder und hatten sichtlich ihren Spaß.

Spaß haben, einen Kontrapunkt zum Fernsehkonsum setzen, auch
das ist Anliegen der Puppenspieler, wenn sie ihre großen und kleinen Zuschauer
in ihre Fantasiewelt entführen. Die Marionettentheater-Tage laufen noch bis zum
10. November.

Karten: Tel. 02352/9667041