Neuenrade..


Schmölen Jochen ist Geschichte. Der Neuenrader Comedian stieg am Samstag ein letztes Mal auf die Bühne. Zum Abschluss seiner Freizeit-Kleinkunst-Karriere verkaufte er sprichwörtlich sein letztes Hemd, nebst legendärem Pullunder. Selbst seine „Buchse“ brachte er zum Einheitspreis von fünf Euro an den Mann. „Dann ist alles weg“, sagt der 42-Jährige im WR-Gespräch: „Das hab ich mir so ausgedacht“.

Das fast hundertköpfige Publikum erlebte in der Bärenhütte des Hotels Wilhelmshöhe das wohl längstes Programm in der elfjährigen Comedy-Zeit des gelernten Verwaltungsfachwirtes, und das wohl persönlichste. Viele, die gekommen waren, gehörten zum Stammpublikum des Hönnestädters, kannten zumeist die Highlights aus seinen insgesamt sechs Soloprogrammen.

Die wurden bisweilen auch lautstark eingefordert. „Bring den Erlkönig!“ und Jochen fing den Ball gerne auf, präsentierte eine Reimversion für Sauerländer. Überhaupt nutzte der Neuenrader die Gelegenheit, noch einmal zu zeigen, was er sich als Freizeit-Comedian in über einem Jahrzehnt an Unterhalter-Fähigkeiten angeeignet hatte.

Und so erlebten die Schmölen-Freunde den Jochen als Parodisten. Seine Sterntaler-Variationen präsentierte er als Verona Poth und Rüdiger Hoffmann. Szenenapplaus gab es bei der Piet-Klocke-Version, der sich bei der Marcel-Reich-Ranicki-Variante bis zur Beifallsrakete steigerte. Als Horst Schlämmer, Tom Gerhard, Klaus Kinski und Professor Bernhard Grzimek trug er das Rotkäppchen vor. Als Triangelspieler verdeutlichte er dem Publikum noch einmal, wie man ohne musikalisches Talent und ohne Gema gebührenpflichtig zu werden, eine Musiknummer in sein Comedy-Programm bekommt.

Emotionales Ende

Und zum Schluss war’s dann richtig emotional. „So was, wie mit euch, das kriegst du nie wieder aus deinem Herzen raus“, sagte der Schmölen Jochen mit Dank an alle, die ihn begleitet und unterstützt haben.

Eine Erinnerung an den Neuenrader Comedian nahmen beim Abschiedsabend alle mit nach Hause. Schmölen Jochens Roman „Karl Friedrich Wilhelm und der tote Pastor“ gab’s neben freiem Eintritt als Geschenk. Und ganz zum Schluss schrieb Schmölen Jochen auch noch reichlich Widmungen.