Schalksmühle..

Von rechts ein Auto, von links zwei Motorräder – und mittendrin ein Schulkind, das sich auf dem Weg zum Unterricht kaum traut, in dem vielen Verkehr die Straße zu überqueren. Die Kleinsten sind hier leider auch die Schwächsten. Um sie besser auf alle möglichen Gefahren hinzuweisen, veranstaltet der Autoclub von Europa e. V. (ACE) regelmäßig die Aktion Mobililli zur Verkehrserziehung – gestern zum Beispiel in der Grundschule Spormecke.

Ausgerüstet mit einer Fahrkarte, die an jeder „Haltestelle“ gelocht wurde, hatten die Schüler den ganzen Vormittag über Gelegenheit, an neun verschiedenen Stationen auf dem Schulgelände auszuprobieren, wie gut sie sich schon im Straßenverkehr auskennen. Dabei wurde Verkehrserziehung im wahrsten Sinne ganz schnell zum Kinderspiel.

Klingende U-Bahn
und Stadt der Sinne

Da gab es zum Beispiel die „Klingende U-Bahn“, an der ein Kind mit verbundenen Augen, also nur mit Hilfe gespitzter Ohren, den Eingang der U-Bahn am Geräusch klingelnder Glöckchen erkennen musste. In der „Stadt der Sinne“ ging es darum, sich nicht nur mit dem Gehör, sondern auch durch Riechen und Fühlen zurechtzufinden.

Aber das war längst nicht alles: Neben einem Verkehrs-Memory und einem Verkehrspuzzle, auf dem es nach dem Zusammenlegen alle gefährlichen Verkehrssituationen zu erkennen galt, konnten die Mädchen und Jungen bei der „Flussüberquerung“ sowie einem Geschicklichkeitsparcours beweisen, wie gut sie die Balance halten können.

Besonders eindrucksvoll war auch die Station „Fernsteuerung“. Hier erhielt ein Kind eine Augenbinde und musste sich von einem Mitschüler „blind“, also nur durch Anweisungen durch einen Hindernislauf führen lassen. Und die älteren Schüler konnten hinter dem Steuer des ACE-Autos mal ausprobieren, wie schnell ihre ganze Klasse für einen Autofahrer im so genannten toten Winkel verschwinden kann und dass dabei manchmal nicht einmal mehr der Rück- und der Seitenspiegel im Wagen helfen können. Und wer nun so viel über das richtige Verhalten im Straßenverkehr gelernt hatte, durfte an der Station „Fahrradparcours“ und auf einer Runde (oder auch mehreren) auf dem Drahtesel schließlich selbst aktiv werden.

Die Schüler hatten dabei natürlich einen spannenden Vormittag. Doch dem ACE geht es bei der Aktion Mobililli um mehr. „Wir möchten die Kinder so früh wie möglich über die Gefahren, die im Straßenverkehr lauern, aufklären“, erklärte ACE-Moderator Ulrich Maur. Jedes Jahr verglückten auf Deutschlands Straßen viele Kinder und Jugendliche. „Dagegen wollen wir etwas tun, indem wir die Beweglichkeit und die Wahrnehmung der Mädchen und Jungen schulen und ihnen zeigen, worauf es im Straßenverkehr ankommt, um sicher ans Ziel zu gelangen.“ Und dazu gehöre nicht nur zu lernen, was Schilder und Ampelzeichen bedeuten. „Die Kinder lernen hier auch, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig zu helfen.“

Dass das einen Riesenspaß machen kann, sah man den Schülern, die sich an jeder Station dicht an dicht drängten und alle immer als Erste an der Reihe sein wollten, auf jeden Fall an – Wiederholung erwünscht!