Lünen. Ein gutes Stück Anteil am modernen Stand medizinischer Antworten auf Mittelohrbeschwerden schreiben medizinische Experten Dr. Goesta Schimanski zu. Er ist seit 30 Jahren als HNO-Arzt im Klinikum Westfalen in Brambauer tätig.

Mit einem Symposium wurde der 30. Jahrestag der Übernahme der HNO-Abteilung an der Klinik am Park gewürdigt.
Die Zeiten, da Ohrinfektionen mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich endeten, oder Ohroperationen fast zwangsläufig mit Taubheit und Gesichtslähmung endeten, liegen weit zurück. Prof. Dr. Karl-Bernd Hüttenbrink, Chefarzt an der Universitäts-Klinik in Köln, blickte im Rahmen des Jubiläumstages auf solche Zeiten zurück. Das Symposium zeigte aber auch moderne medizinische Möglichkeiten auf, bis hin zu ganz oder teilweise in den Kopf eingepflanzte Hörhilfen.
Schimanski-Prothese

30 Jahre in leitender Funktion solche Entwicklungen mit zu gehen, das nötigte den Geburtstagsgästen Respekt ab. Andreas Schlüter, Geschäftsführer des Klinikums Westfalen, bescheinigte Dr. Schimanski einen Ruf, der HNO-Patienten in der Region gar keine andere Wahl lasse, als sich in seine Hände zu begeben. Die nach ihrem Entwickler benannte Schimanski-Prothese, häufige internationale Studienbesuche und der "Hofmann- und Heermann-Preis" gehören zu den Erfolgsstationen des Lüner Arztes.
An der Technik von Mittelohroperationen habe sich in den 30 Jahren nicht viel verändert, erzählt Dr. Schimanski. Völlig verschieden von den Lösungen damals sei dagegen das Ersatzmaterial, das heute bei Bedarf eingepflanzt wird. 150 Steigbügeloperationen führt die von ihm geleitete Fachabteilung jährlich durch, mehr als 14000 Operationen wurden dort in 30 Jahren durchgeführt. Hohe Lautstärke

Schimanski ist überzeugt: In Zukunft werde es statt mechanischer Prothesen aktiv arbeitende Elektronik geben, die womöglich noch bessere Ergebnisse möglich mache. Das könnte auch erforderlich sein, glaubt Dr. Schimanski. Es wachse eine Generation heran, für die mobiler Musikgenuss per MP3-Player und Smartphone in hoher Lautstärke ganz normal sei. Manchem der Betroffenen drohten schon mit 40 Jahren erhebliche Schäden, ist er überzeugt.
Dr. Schimanskis Tipp
Lärmvermeidung sei der beste Weg, sich das Hörvermögen bis ins hohe Alter zu erhalten. Ein zweiter Rat: Um Tinituserkrankungen zu vermeiden, kommt es darauf an, nicht zu viel "um die Ohren zu haben".