Nachrodt..
Mit rund 90 Sachen durch die Gemeinde: Ein solches Tempo hatte der größte Raser drauf, den die Polizei am Donnerstag bei einer Kontrolle auf der B 236 blitzte. Das Messgerät stand aus Richtung Letmathe kurz nach dem Ortseingang Nachrodt auf einem Privatgrundstück.
„Es ist bekannt, dass dort zu schnell gefahren wird“, sagt Frank Sahlmen vom Verkehrsdienst der Polizei im Märkischen Kreis. Das wurde Sahlmen und seinen Kollegen vor Ort auch prompt von einem Anwohner bestätigt. Erst Mitte August hatte es zwei spektakuläre Fälle von Geschwindigkeits-Übertretungen in diesem Bereich gegeben, in dem eigentlich Ortsgeschwindigkeit gilt, also Tempo 50: Erst war eine 18-jährige Autofahrerin mit 105 Sachen geblitzt worden, wenige Tage später ein 22-jähriger Autofahrer mit Tempo 100.
Am Donnerstag stand das Messgerät der Polizei von 8 bis 11 Uhr an der B 236. Die Bilanz nach drei Stunden: Insgesamt wurden auf dieser Hauptverkehrsstraße 945 Autos kontrolliert. Davon waren 83 zu schnell unterwegs – also etwas weniger als 10 Prozent.
Bei der Polizei gilt dies als normaler Wert, der nicht alarmierend ist -- auch wenn es Einzelfälle gibt, die aus dem Rahmen fallen. Dazu gehört beispielsweise der Autofahrer, der an diesem Tag mit Tempo 90 geblitzt wurde.
Eingesetzt hatte die Polizei diesmal ihr neues ESO-Fahrzeug. Dessen Messgerät bietet die Möglichkeit, gleichzeitig in beide Richtungen zu blitzen.
Aufnahme von vorne und hinten
Das macht es Motorradfahrern schwer, sich künftig bei Tempoverstößen herauszureden. Der Grund: Weil Zweiräder nur hinten ein Nummernschild haben, konnten sich deren Fahrer bei den bislang üblichen reinen Frontal-Aufnahmen oft herausreden. „Das bin ich nicht“, hieß es regelmäßig, wenn die Post das angebliche Raser-Foto ins Haus brachte. Mit der neuen ESO-Technik werden Zweiräder von vorne und auch von hinten geblitzt. Das macht es für die Polizei leichter, Motorradfahrer zu identifizieren, weil auch das Nummernschild zweifelsfrei zu erkennen ist.