Bönen..
Hier muss nachgebessert werden. Unbedingt. Lkw, die das Industriegebiet an der Rudolf-Diesel-Straße in Bönen anfahren müssen, um dort Waren abzuladen beziehungsweise entgegenzunehmen und dabei ihr Navigationsgerät einschalten, werden häufig irregeleitet. Die Laster landen mehr und mehr an der Disselstraße.
Die liegt jedoch weit ab vom eigentlichen Ziel der Fahrer, nämlich in Flierich. Seit ein paar Tagen kommt noch erschwerend hinzu, dass die Disselstraße im soeben neu ausgelegten Ortsplan der Gemeinde jetzt fälschlicherweise den Namen „Dieselstraße“ erhalten hat…
Wen wundert es da, dass die Bewohner rechts und links der schmalen Disselstraße ob des zunehmenden Lkw-Verkehrs stinke sauer sind, sich sogar großer Gefahren ausgesetzt fühlen? Einige fordern „Poller“ an der Einfahrt der Gasse, um damit den Brummi-Irrfahrten Einhalt zu gebieten.
Der Glaube an die Unfehlbarkeit der Navigationsprogramme scheint in der Tat bei vielen Lkw-Fahrern gewaltig zu sein. Sie folgen dem vom Gerät vorgegeben Weg bedingungslos, um am Ende irgendwo, nur nicht am eingegebenen Ziel zu landen.
Leider sei das an der Disselstraße längst schon keine Ausnahme mehr, berichten Rudolf und Elisabeth Köhler, die am direkten Gefahrenherd am Kirchplatz in Flierich wohnen und vor Ort schon mehrfach hautnah miterleben mussten, wie fehlgeleitete Lkw-Fahrer vom Bräkelweg kommend die abschüssige Disselstraße herunter fuhren, um dann auf dem schmalen Weg, der einem Nadelöhr gleich kommt, steckenzubleiben.
Beteiligung an
neuem Programm
Auch noch so geschickte Manöver helfen in der Regel den Fahrern dann nicht mehr. „Das ist manchmal ganz schön krass“, sagt Elisabeth Köhler. Vor allem wenn es glatt ist haben ihr Mann und sie Befürchtungen, dass die schweren Transporter „ins Haus segeln“ würden. Erst vor ein paar Tagen sei wieder einmal ein tonnenschwerer Lkw in der engen Gasse stecken geblieben. „Das ist schlimm, wenn man morgens wach wird und dann vor dem Haus einen großen Schwertransporter stehen sieht“, erzählt die Fliercherin.
Rudolf Köhler zeigt auf das Nachbarhaus. „Dort oben ist die Dachrinne durch einen Lkw in Mitleidenschaft gezogen worden. In solchen Fällen rufen wir sofort die Polizei an“, sagt er. Häufig wären es ausländische Fahrer, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. „Sie zeigen auf ihr Navi und auf die Rudolf-Diesel-Straße“, so Elisabeth Köhler. Wenn sie erkläre, dass diese ganz woanders ist, bliebe häufig nur ein Kopfschütteln. Etwa 30 Mal käme das pro Jahr vor, sagt das Ehepaar Köhler. Auf solche Aktionen könnten sie „gut verzichten“.
Hilfe könnte das neue Projekt bieten, dass die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Metropole Ruhr angestoßen hat. Ein neues Navigationsprogramm soll für die Lkw im Ballungsraum geschaffen werden. Die Gemeinde Bönen will sich daran beteiligen.