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Eigentlich ist es nur ein Nummernschild. Doch viele Autofahrer geraten ins Schwärmen, wenn sie an ihre alten Kennzeichen denken. BLB, IS, BRI statt SI, MK und HSK? Die Verkehrsminister in Potsdam beraten am Mittwoch und Donnerstag über die Wiedereinführung der alten Kennzeichen.

In Bad Berleburg findet die Diskussion um die Wiedereinführung der alten Kfz-Kennzeichen großen Zuspruch. Die Bürger der Stadt wurden im Rahmen einer Studie der Hochschule Heilbronn zu diesem Thema befragt. „Mehr als 75 Prozent der Berleburger haben der Wiedereinführung zugestimmt. Das Ergebnis ist geradezu erdrückend gut“, berichtet Jürgen Weber, erster Beigeordneter der Stadt Bad Berleburg.

Brilons Bürgermeister Franz Schrewe ist ebenfalls von der Idee begeistert: „Ich würde sofort zustimmen, die alten Kennzeichen wieder einzuführen“, sagt er.

Kennzeichen-Nostalgie

„Als junger Bursche bin ich zwei alte Käfer gefahren. Voller Stolz fuhr ich damals mit meinem BRI-Kennzeichen bis nach München zur Bundeswehr oder auch nach Aachen“, so Schrewe weiter. „Sieben Jahre lang bin ich mit meinem BRI-Kennzeichen durch die Gegend gefahren. Gute, alte Zeiten“, erinnert er sich. Dass die Wiedereinführung kommt, daran glaubt Schrewe allerdings nicht.

Skeptisch zeigt sich auch Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises: „Man sollte die hohen Kosten einer Wiedereinführung bedenken. Außerdem haben wir mit ‘HSK’ ein identitätsstiftendes Kennzeichen gefunden, das den Kreisgedanken gut widerspiegelt. Wir sollten nicht in die alten Zeiten zurückfallen.“

Bundesweit stimmten 73 Prozent der Befragten für die Wiedereinführung, belegt die Studie der Hochschule Heilbronn ebenfalls. In den neuen Bundesländern ist dieser Wunsch laut Studie besonders ausgeprägt – dort, wo die Gebietsreform noch nicht so lange zurückliegt. Doch auch in den alten Bundesländern wollen zwei Drittel der Befragten das alte Nummernschild zurück.

In Deutschland gibt es derzeit 383 verschiedene Ortskennzeichen. Wenn Kommunen und Landkreise ihre alten Kennzeichen wieder einführen würden, kämen rund 300 dazu. Der Verwaltungsaufwand sollte durch die Gebietsreform reduziert werden.