Duisburg. Zwei Stunden Kanzlerin: Der gebeutelte Duisburger Stadtteil Marxloh steht im bundesweiten Rampenlicht. Hoffentlich folgen Taten.
Fast alle Scheinwerfer auf Marxloh – so geht das nun seit einigen Wochen. Gestern wurde es noch ein bisschen heller im Duisburger Norden, die Kanzlerin kam für zwei Stunden. Und heute oder morgen: Lichter wieder aus? Das wäre furchtbar, und das hätte Marxloh nicht verdient.
Natürlich unkten Kritiker schon im Vorfeld, Angela Merkels Besuch sei eine Showeinlage. Aber das ist wohlfeil und leicht dahingesagt. Was ist falsch daran, dass eine Regierungschefin einen Stadtteil aufsucht, dem es so schlecht geht? Und wenn man sich seit Jahren ihre Umfragewerte ansieht: Die Frau braucht keine Show.
Jeder Mensch weiß, dass es auch ihr unmöglich ist, im Schnellverfahren den Problemberg abzutragen, der sich hier aufgetürmt hat. Aber Merkel hat aufmerksam zugehört und erfahren dürfen, wieviele Menschen unterschiedlicher Nationalitäten sich ehrenamtlich dagegen stemmen, dass nicht alles noch schlimmer wird. Schon sie haben es verdient, dass man sie auch von höchster Stelle unterstützt.
„Gut leben in Deutschland“ ist das Motto von Merkels Bürgerdialog. Würde es in Marxloh ein bisschen besser, wäre viel gewonnen.