Königsborn..

Bei etwa 300 Imkern im Kreis Unna sind Bienen zu Hause. Jeder von ihnen kümmert sich im Durchschnitt um zehn Bienenvölker, in denen wiederum jeweils ungefähr 50 000 Bienen wohnen. Insgesamt 150 Millionen – das ziemlich viele kleine, gestreifte Insekten, die jeden Sommer für die Bestäubung der Unnaer Blüten sorgen. Trotzdem sind es nicht genug. Dafür hat der Kreisimkerverband nun mit dem RWE-Konzern und dem Verband Wohneigentum Westfalen-Lippe eine Lösung gefunden.

„Reinzuchtköniginnen“ heißen die kleinen Krabbeltiere, die an Forschungsinstituten gezüchtet werden. Sie sind die idealen Bienen: krankheitsresistent, vital und vor allem sanftmütig. Diese Königinnen werden an die Imker im Kreis weitergegeben – zum ermäßigten Preis, denn einen Teil der Kosten tragen nun die Sponsoren.

Immerhin 120 Perfektionsbienen sollen 2011 nun ihr vorteilhaftes Erbmaterial an ihre Nachkommen weitergeben. Am Samstag wurde im Rahmen des Mittsommernachtsfests im Kurpark ein Anfang gemacht: Zwei Züchter konnten sich über eine neue Königin für ihr Volk freuen. Diese wurde dann auch gleich „gezeichnet“. Im Imkerjargon bedeutet dies, dass die Königin mit einem kleinen farbigen Punkt und einer Zahl versehen wird.

„Für die Züchter ist das sehr praktisch, da viele den Aufwand, Königinnen zu züchten, nicht auf sich nehmen wollen“, sagte Paul Dircks vom Imkerverband. Die Bienenkönigin ist das einzige geschlechtsreife weibliche Tier im Volk der Honigbienen. Ihre Aufgabe ist ausschließlich das Legen von Eiern zum Erhalt des Bienenvolks Ausschwärmen konnten die frisch gekrönte Königin und ihr Bienenvolk allerdings am Samstag nicht. Regen und Kälte tun nämlich selbst der besten Biene nicht gut.