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Im Rennen um die Übernahme der Evonik-Stromtochter Steag ist das Konsortium aus Stadtwerken in der Endrunde. Der Evonik-Vorstand hat beschlossen, mit diesen Interessenten in die Schlussverhandlungen zu gehen.
Im Rennen um die Übernahme der Evonik-Stromtochter Steag ist das Konsortium aus großen westdeutschen Stadtwerken sowie die Energie- und Industrieholding EPH aus Tschechien in der Endrunde. Der Evonik-Vorstand hat nach Informationen der NRZ beschlossen, mit diesen beiden Interessenten in die Schlussverhandlungen um den Verkauf der 51 Prozent an der Steag zu gehen. Eine endgültige Entscheidung fällt bis Mitte Dezember. Aus dem Bieterverfahren ausgeschieden sind nach Informationen aus Finanzkreisen damit die Park Holding aus der Türkei, Hinduja aus Indien und die Entsorgergruppe Remondis.
Die Stadtwerke und EPH hätten das bessere Konzept vorgelegt, hieß es. Bei Remondis sei der gebotene Preis hinter den übrigen Offerten zurückgeblieben. Die Angebote gehen nach den Angaben von einem Wert der gesamten Steag zwischen 3,8 und vier Milliarden Euro aus. Unter Berücksichtigung der Pensionsverpflichtungen und der Minderheitsanteile bleibt ein Kaufpreis in der Größenordnung von 700 Millionen Euro.
Stadtwerke-Konsortium will hoch hinaus
Nach der Abgabe der Mehrheit könnte sich Evonik in absehbarer Zeit ganz aus der Steag zurückziehen: In einem Mustervertragsentwurf, der den Bietern von Evonik übermittelt wurde, ist dem Vernehmen nach von einer Trennung auch der restlichen Anteile in drei bis fünf Jahre die Rede. Eine komplette Trennung von der Steag würde sich mit der Strategie von Evonik-Chef Klaus Engel decken, den Konzern zu einem Chemiespezialisten umzubauen. In Stadtwerke-Kreisen heißt es wiederum, dass ihr Konsortium – unter Umständen mit weiteren Partnern – bereit sei, mittel- bis langfristig 100 Prozent an der Steag zu übernehmen.
Das Stadtwerke-Konsortium, zu dem unter anderem Duisburg, Essen, Oberhausen und Dinslaken gehören, hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Steag zum größten kommunalen Versorgungsunternehmen aufzusteigen. Für den gemeinsamen Erwerb und die Steuerung der Steag-Beteiligung wollen die Stadtwerke eine Vorschaltgesellschaft gründen, die für den Beitritt weiterer kommunal dominierter Gesellschafter offen sein soll.