Lünen.. Die so genannten Smartphones gehen inzwischen häufiger über die Ladentheke als normale Handys. Allerdings bergen diese Geräte auch neue Gefahren, warnt Holger Okken von der Verbraucherzentrale.

Die so genannten Smartphones werden immer beliebter – und gehen inzwischen häufiger über die Ladentheke als normale Handys. Allerdings bergen diese Geräte auch neue Gefahren, warnt Holger Okken von der Verbraucherzentrale in Lünen: Wer so genannte „Apps“ hinzukauft, um die Funktionen seines Telefons zu erweitern, sollte wachsam sein.

Moderne Smartphones sind im Grunde kleine Computer, mit denen man auch telefonieren kann. Die „Apps“ sind wiederum nichts anderes als Programme, die man darauf installiert. Man erhält sie in so genannten „App Stores“, den speziell auf das jeweilige Telefon zugeschnittenen Internet-Shops. Dort gibt es unzählige Programme, meist für wenig Geld, häufig gratis. Doch auch mit billigen bis kostenlosen Programmen wollen die Hersteller Geld verdienen – und da liegt das Problem, denn manche von ihnen tun dies auf zweifelhaften Wegen.

So sind in einigen Programmen Werbebanner aufgetaucht, die bei Berührung eine spezielle Internet-Seite öffnen. Dabei, erläutert Holger Okken, würden etliche Benutzerdaten übermittelt und dem Benutzer unbemerkt zum Beispiel ein Horoskop-Abonnement untergejubelt.

Das passiert natürlich nicht bei allen Werbeeinblendungen, aber es kann vorkommen – in allen App Stores. Und dann wird es kompliziert. Zwar kann auf diese Weise gar kein gültiger Vertrag zustande kommen, doch die Anbieter kassieren erst einmal, nicht selten unbemerkt, weil viele Kunden die Rechnung nicht kontrollieren.

Fleißige Datensammler unbemerkt am Werk

Fällt es dennoch auf, wird es schwierig, sich zu wehren. Man müsse dem Telefon- und dem Abo-Anbieter mitteilen, dass man nicht bezahlen werde und die Rechnung entsprechend kürzen. Droht der Telefonanbieter mit der Sperrung des Anschlusses, darf er das nicht ohne Weiteres. „Das geht erst bei offenen Forderungen ab 75 Euro“, so Okken.

Auch andere Zusatzprogramme können kritisch sein. Manche sind fleißige Datensammler und geben jede Menge Wissen über den Benutzer an den Programmanbieter weiter. Nicht alles lässt sich verhindern, doch für viele Programme lässt sich der Zugriff auf Daten im Telefon beschränken. Generell solle man mit seinen persönlichen Daten vorsichtig sein, rät Okken.

In der Geschäftsstelle der Verbraucherzentrale, Kirchstraße12, gibt es eine kostenlose Infobroschüre zum Umgang mit Smartphones und Apps. Wer bereits in die Abo-Falle getappt ist, kann eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen – Kosten: 6 Euro.