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Die „Mobi-Lilli“ besuchte gestern die Grundschule Breitenhagen. Den ganzen Vormittag über drehte sich am Bergfelder Weg alles um Verkehrssicherheit.

19 Eltern rückten an, um zu helfen. „Das ist schon luxuriös“, freute sich Moderator Ulrich Maur. „Das kenne ich aus Berlin ganz anders.“ Denn von der Bundeshauptstadt aus dreht das „Mobililli“-Team seine Runden durch Deutschlands Schulen. Der Auto-Club Europa (ACE) hat den Mercedes auf die Räder gestellt; Bundesländer, Kreise oder Großstädte bestellen die „Mobi-Lilli“ samt Equipment. Schulleiter Jörg Schlüter griff sofort zu, als ihm die Mitarbeiterin des Märkischen Kreises die Attraktion anbot. Schließlich ist Verkehrserziehung ein bedeutendes, um nicht zu sagen lebenswichtiges Thema.

Körperbeherrschung bringt Sicherheit

Das greifen die drei Mitarbeiter vom Autoclub total spielerisch auf. Sie bauten am Breitenhagen gestern 13 Spielstationen auf. Mit ihren Fahrkarten klapperten die Kids die Stationen ab. Für die beiden unteren Jahrgänge gab es einfache Aufgaben; für die beiden oberen Klassen etwas schwierigere Stationen.

Bei Verkehrserziehung denken viele zuerst an Verkehrsschilder. Sich sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad im Getümmel zu bewegen, dazu gehört aber mehr. Die ACE-Fachleute wollen alle Sinne fordern und damit die Wahrnehmungsfähigkeiten im Verkehr schärfen. Und sie bringen die Kids in Bewegung. Denn wer seinen Körper beherrscht, der bewegt sich sicherer.

So gibt es also eine Station mit Verkehrsschilder-Memory. Ein Fahrradparcours bildet ch das Herzstück eines solches Rundlaufs. Eine Station trägt den Titel „Fernsteuerung“. Dort läuft ein Kind mit verbundenen Augen zwischen Hindernissen durch, dirigiert von den Mitschülern. Sich nur auf die Worte der Freunde zu verlassen, ist für viele eine neue Erfahrung. An einer anderen Stelle dürfen sich die Kids bewegen wie die Tiere: wie ein Krokodil oder ein Elefant.

Bewegung wird erfahrbar. Selbst die Nase ist einsetzbar, wissen die Experten, und lassen die Kinder deshalb an Vanille oder Honigessenzen schnuppern und raten.

Aber auch in anderer Hinsicht schult das ACE-Team die Sinne. Woher sollen Kinder einen „toten Winkel“ im Autospiegel kennen? Reiner Kemmerling, einer der freiwilligen Helfer, führte es den Kindern praktisch vor im und am Mobililli-Mobil. Jeweils drei Kinder dürfen sich ins Cockpit setzen. Der Rest der Klasse steht neben dem Auto, zwischen zwei Seilen. Und siehe da: Die drei im Font des Lieferwagen sehen nichts. Das bleibt hoffentlich in Erinnerung.