Unna..

„Mit einer gewissen Erfahrung sieht man, ob in den Ständern oder Vitrinen mehr Feuerwerk als erlaubt angeboten wird“, sagt Ralf Bader. Der Mann arbeitet bei der Bezirksregierung Arnsberg. Und bis Silvester ist er mit seinem Kollegen Rainer Ermlich unterwegs und kontrolliert Geschäfte, die Böller und Raketen verkaufen.

Vorschriftensind streng

Seit gestern darf verkauft werden. Und die Vorschriften beim Umgang und der Lagerung des Sprengstoffes – nichts anderes sind Feuerwerkskörper – sind streng. Rainer Ermlich greift sich eine Feuerwerksbatterie und prüft Registrierungs- und Identifikationsnummer. „Am wichtigsten ist das Nettogewicht Schwarzpulver, das auf der Verpackung angegeben ist“, sagt Rainer Ermlich. So können sie berechnen, wie viel Schwarzpulver sich insgesamt in der Auslage befindet. „70 Kilo dürfen es pro Verkaufsraum sein. Hier sind es aber weniger“. Die beiden sind bei Schnückel. Zusammen mit Abteilungsleiter Bernfried Kleinschmidt schauen sie sich den Verkaufsstand an. „Raketen und anderes Leuchtfeuerwerk werden immer beliebter“, weiß Kleinschmidt, „Böller hingegen fast ausschließlich von Jugendlichen gekauft.“ Und die nicht mehr wie früher in kleinen Gebinden, sondern in einem Paket in Schutzfolie. „Als Einzelpakete dürften sie offen nicht herumliegen, sondern in einer Theke, wo sie herausgegeben werden“, sagt Ermlich. So passierte das früher auch bei Schnückel. „Der Aufwand ist zu groß“, sagt Kleinschmidt.

Die Händler machten sich Listen, wie viel sie in die Auslage packen können, um die 70-Kilogramm-Marke nicht versehentlich zu überschreiten, weiß Bader. Denn dann wird’s kriminell. „Das Überschreiten der Höchstmenge im Verkaufsraum ist eine Straftat nach dem Sprengstoff-Gesetz“, weiß Ermlich. Es können bis zu fünf Jahre Haft drohen. Als Ordnungswidrigkeit ahndet der Gesetzgeber, wenn Feuerwerk der Kategorie 2 (China-Böller etc.) an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft wird. Schnückel hat alles richtig gemacht. Auch das Warnschild „Feuer und rauchen verboten“ sowie der Feuerlöscher fehlen nicht am Stand. Bader und Ermlich haben gestern sechs weitere Supermärkte, Tankstellen und Drogerien in Unna kontrolliert. Ergebnis: zwei kleinere Verstöße mahnten sie an. „Einmal fehlte ein Warnschild“, so Ermlich.