Essen (RS) - Was für eine Premiere! Der GTSV Essen zeigte sich bei seinem ersten Auftritt bei der Essener Hallenstadtmeisterschaft von der allerbesten Seite. Auch ein B-Ligist sorgte für Furore.
Günther Oberholz stolzierte mal wieder mit einer breiten Brust über das Parkett in der Bergeborbecker Sporthalle. Wie schon zur Premiere am Samstag konnte sich das Mitglied des Organisations-Teams über ein restlos ausverkauftes Haus freuen. Doch es war nicht nur die gewohnt positive Resonanz der Essener Fußballszene, die den Präsidenten des FC Kray zufriedenstellte, sondern vielmehr das Geschehen auf dem Parkett. Anders als in der jüngsten Vergangenheit wurde in Bergeborbeck Fairplay großgeschrieben. „Es ist viel ruhiger als in den letzten Jahren“, bemerkte Oberholz. „Die Spieler pflegen einen respektvolleren Umgang. Böse Fouls, Beleidigungen oder Tätlichkeiten habe ich nicht gesehen. Das macht uns als Veranstalter besonders stolz.“
Darüber hinaus gab es gleich zwei sportliche Sensationen zu bestaunen. Den Auftakt machte am Samstag das Gehörlosen-Team des GTSV Essen, das seit Saisonbeginn im regulären Spielbetrieb des FVN an den Start geht. Die Truppe von Trainer Sebastian Laubner gewann als Underdog und Kreisliga-C-Vertreter seine Gruppe vor so renommierten Klubs wie TuS Helene, SG Schönebeck und SuS Haarzopf. „Wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben. Dass die Jungs aber so einen Auftritt hinlegen, war nicht selbstverständlich“, jubelte Laubner.
Einen Tag später sorgten die Ballfreunde Bergeborbeck für ungläubiges Stirnrunzeln. Der B-Ligist setzte ein ganz dickes Ausrufezeichen und verwies die A-Ligisten TuS Holsterhausen, Sportfreunde Katernberg sowie Landesliga-Aufsteiger TuS Essen-West 81 auf die Plätze. Neun Punkte und 14:3-Tore bedeuteten den Gruppensieg. Vor allem der 4:1-Erfolg gegen den Vorjahresfinalisten war mehr als überraschend. „Damit haben wir natürlich nicht gerechnet, zumal der Sieg gegen 81 auch hochverdient war“, sagte BFB-Coach Frank Zabinski.
Martin Herms, Krystian Wozniak