Hemmerde..

„Mir stand das Wasser in den Augen.“ Peter Rajewski war fassungslos, als er seine umgestoßenen Bienenkästen vergangenen Samstagmorgen in Bönen-Lenningsen sah. Rajewski ist Wander-Imker aus Hemmerde.

Sechs seiner Bienenvölker standen vorige Woche in Bönen, mitten im Raps und von der Straße nicht zu sehen. Trotzdem wurden sie von unbekannten Vandalen entdeckt. Zwei der Bienenkästen wurden umgestoßen, fast 140 000 Bienen ertranken im eigenen Honig. „Wir können nur mit dem Kopf schütteln“, sagt Rajewski, „Dummheit kennt keine Grenzen.“

Er hofft, dass die übrigen Bienenvölker deshalb verschont wurden, weil sie sich verteidigt und die Angreifer mit vielen „Andenken“ in die Flucht geschlagen haben.

Der Vorfall bleibt eine „traurige Angelegenheit“. Der materielle Verlust spielt für Rajewski keine große Rolle, er schätzt ihn auf etwa 1 000 Euro. Der ideelle Wert ist für ihn und jeden Hobby-Imker viel wichtiger. Ein vernünftiger Stundenlohn für die investierte Zeit wäre kaum zu bezahlen. Bienenzucht ist ein Ganz-Jahres-Hobby, die zerstörten Völker hat er schon vor gut einem Jahr angelegt.

Sogar die Bauern „nehmen alle große Rücksicht“ und kooperieren mit den Imkern, erklärt Bauer Rudolf Louven, auf dessen Feld die Bienen ertranken. Er spritzt sein Feld extra abends, ab 21 Uhr, nachdem der Bienenflug zu Ende ist. So können die Bienen keinen Schaden durch das Spritzmittel erleiden. „Wir schützen die Tiere so gut wir können, dank ihnen haben wir unter umständen ja sogar zehn Prozent mehr Ertrag“. Bienen sind in der Natur für die Bestäubung und somit für den Wachstum der Pflanzen zuständig. Sie sind wichtig für alle Lebewesen.

„Wirklich unverschämt“ beschreibt Louven den Vandalismus, „man sollte solche Leute an die Bienenkästen binden und die Bienen ihr Nützliches tun lassen“. Ein Großteil der Bevölkerung „denkt einfach nicht mehr nach“, sind sich Louven und Rajewski einig.