Lüdenscheid..

Fußgänger, die den Südwestfalentag auf dem Rathausplatz aus Richtung Post/Bahnhof erreichen wollte, hatten am Sonntag schlechte Karten: Sicherheitskräfte hinderten sie zwischen Gothaer Haus und Hauptpost daran. Hintergrund: das Sicherheitskonzept für die Veranstaltung, nach dem dieser Durchgang als Fluchtweg freigehalten werden sollte.

Hätten die Sicherheitskräfte nicht flexibel reagieren und zumindest größere Fußgänger-Gruppen durchlassen können? Was viele Besucher geärgert hat, sahen die Veranstalter als Notwendigkeit. „Wir haben da zugemacht, falls wir im Notfall einen überfüllten Rathausplatz über die Martin-Niemöller-Straße hätten entfluchten müssen“, erklärt Katrin Meyer von der Südwestfalen-Agentur. Und in den Vorbereitungen sei man sich mit den Lüdenscheider Ordnungsbehörden einig gewesen, „dass wir das auch durchhalten“. Vor allem während des abendlichen Abschluss-Konzerts, wo man mit mehr Andrang vor der Bühne als in den Stunden zuvor rechnen musste. Im Übrigen, so Meyer, seien die Fußgänger vorab in den Medien ausreichend über die Umleitungen wahlweise über Friedrichstraße und Knapper Straße oder Altenaer Straße und Sternplatz informiert worden.

Ordnungsbehörde
will künftig „abwägen“

„Der Sicherheitsgedanke“ habe bei der Sperrung klar im Vordergrund gestanden, meint auch Arthur Majewski vom DRK Brügge. Er und sein Team hatten beim Südwestfalentag Bereitschaft – tagsüber mit etwa zehn Helfern, abends während des Konzerts sogar 14. Bis auf einige Kreislauf-Fälle sei es aber relativ ruhig geblieben. Dramatische Fälle bedingt etwa durch übermäßigen Alkohol-Konsum habe es nicht gegeben. Im Nachhinein betrachtet wäre der Fluchtweg also nicht nötig gewesen, sagt Majewski – aber „im Schatten der Todesfälle 2010 bei der Loveparade in Duisburg war das schon eine gute Sache“. Und bei der Sicherheit dürften „keine Abstriche gemacht werden“, betont Majewski.

Wenn die Fußgänger nicht schon an den Absperrungen der Martin-Niemöller-Straße umgeleitet worden seien und direkt vor dem Bauzaun gestanden hätten, habe die Security sie auch nicht zurückgeschickt, berichtet Martin Haase vom Fachdienst Öffentliche Sicherheit und Ordnung im Rathaus. Jedenfalls sei dieses Vorgehen mit den Sicherheitskräften abgestimmt gewesen.

Die Fluchtweg-Regelung galt erstmals bei einer Großveranstaltung auf dem Rathausplatz. Ob sie „für Lüdenscheider Verhältnisse erforderlich“ sei, so Haase, müsse man künftig abwägen. Je nach erwarteter Besucherzahl etwa.