Herscheid..

Ob mit Eimer oder Handspritze, die Brandbekämpfung reicht zurück bis in die Gildezeit, wo es erste Regelungen gab, wie Feuer zu löschen sind.

Von A-, B- oder C-Rohren war den „Feuerwehrleuten“ zu jener Zeit noch nichts bekannt. Einblicke in die Brandbelämpfung zurückliegender Jahrhunderte gab es beim Feuerwehrtag bei der Märkischen Museumseisenbahn in Hüinghausen. Zu Gast war das Feuerwehrmuseum Attendorn.

Während sich vor Jahrhunderten der Begriff Brand- oder Feuerwehr nur auf die Brandbekämpfung beschränkte, ist die Arbeit eines Feuerwehrmannes oder einer Feuerwehrfrau in der heutigen Zeit vielfältiger organisiert. Obwohl: Schon um 1900 herum gab es erste Maßnahmen für den Atemschutz. „Damals gab es aber Schläuche an den Helmen, die rein für das Ausatmen vorhanden waren“, so Gerhard Lüttecke von der Feuerwehr Attendorn, der zudem auch dem Vorstand des Feuerwehrmuseums Attendorn angehört. Das Feuerwehrmuseum feiert in diesem Jahr sein 25 jähriges Bestehen und wurde 1985 anlässlich des 100. Jubiläums der Feuerwehr Attendorn gegründet.

Exponate aus
Museum in Attendorn

„Durch einen glücklichen Zufall und einem großen Zuschuss von Land und Bund waren wir quasi kurzfristig dazu gezwungen, diese Idee in die Tat umzusetzen, da ansonsten Zuschussgelder nicht geflossen wären“, so Lüttecke.

Aus dem Museum in Attendorn, in dem 15 000 Feuerwehrartikel auf insgesamt 700 Quadratmetern auf drei Etagen ausgestellt sind, brachten die Feuerwehrleute den Mercedes DL 30 mit, ein Fahrzeug mit der ersten Drehleiter im Kreis Olpe. Auf der gegenüberliegenden Seite präsentierten sich einen Opel-Blitz-Einsatzwagen mit Sechs-Zylinder-Kapitänsmaschine und einen VW-Transporter T1. Insgesamt acht Fahrzeuge brachte die Feuerwehr Attendorn mit nach Hüinghausen und dazu viele kleine Antiquitäten und Raritäten wie alte Feuerwehrhelme, Feuerlöscher und Atemschutzmasken. Auf eine lückenlose Sammlung mit Dienstgradabzeichen aller Bundesländer ist das Feuerwehrmuseum besonders stolz, doch diese Sammlung verblieb in Attendorn.

Genauso attraktiv wie die alten Geräte und Fahrzeuge zeigten sich die Besucher aber auch bei den neuen Fahrzeugen, die von der Freiwilligen Feuerwehr Herscheid zur Verfügung gestellt und von der Jugendfeuerwehr Herscheid erläutert wurden.

Jugendliche erläuterten Gerätschaften

So schauten die Gäste mit dem Feuerwehrnachwuchs in jede kleine Ecke des Feuerwehrwagens. Egal ob Hydraulikpumpe, verschiedene Schläuche oder der Todmannsensor, alles wurde erklärt. Der Todmannsensor ist ein Sensor, den die Feuerwehrleute in schwierigen Fällen tragen und der nach einer gewissen Zeit, in denen der Feuerwehrmann beispielsweise regungslos am Boden liegt, laute Signale von sich gibt.

Im Lockschuppen konnten sich die Besucher per Video ein Bild von der Feuerwehrarbeit machen. Hier stellte die Jugendfeuerwehr ein Video des letzten Berufsfeuerwehrtages wenige Wochen zuvor vor.

Und rundherum war selbstverständlich Fahrbetrieb der Märkischen Museumseisenbahn und der Schlepperfreunde mit ihren Traktoren.