Berlin. Ein Hobby-Insektenforscher aus Freiburg hat eine Asiatische Tigermücke gefangen: Das Tier ist damit erstmals im deutschen “Mückenatlas“ registriert worden. Noch habe sich das Insekt, das als Überträger vieler Krankheiten gilt, aber noch nicht hierzulande angesiedelt, heißt es.
Im deutschen "Mückenatlas" ist zum ersten Mal eine "Asiatische Tigermücke" verzeichnet. Ein Hobby-Fänger aus Freiburg habe das Exemplar zur Sammelstelle in Müncheberg (Brandenburg) geschickt, sagte Monique Luckas, Sprecherin des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) am Mittwoch. Der Mann entdeckte die Mücke Mitte August im Freiburger Stadtteil Waldsee. Damit lag der Fundort außerhalb des Gebietes, in dem bereits aktiv nach der Art gesucht wird.
"Obwohl diese Art in den letzten drei Jahren in Süddeutschland wiederholt nachgewiesen wurde, gehen wir nach wie vor davon aus, dass sie sich noch nicht dauerhaft angesiedelt hat", sagte Doreen Werner vom ZALF. Wahrscheinlich werde die Tigermücke über den Fernverkehr aus Südeuropa eingeschleppt.
Überträger zahlreicher Krankheitserreger
Die Asiatische Tigermücke ist nach ZALF-Angaben als Überträger zahlreicher Krankheitserreger bekannt. Auch in Europa sei es bereits zu Krankheitsfällen gekommen, zum Beispiel zu Dengue-Fieber in Südfrankreich und Kroatien und zu Chikungunya-Fieber in Norditalien.
Seit 2012 senden interessierte Bürger Mücken für den Atlas ein, den ZALF-Forscher und Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems bei Greifswald anlegen. Sie wollen so herausfinden, welche Mückenarten wann und wo in Deutschland vorkommen. (dpa)