Holzwickede.


Ginge es nach Verkehrsminister Peter Ramsauer, könnten bald alle Holzwickeder ihren Wohnort auf dem Nummernschild tragen. Statt UN könnte dann dort HOW, HOI oder HOZ prangen. Noch ist das alles Zukunftsmusik, doch der Verkehrsminister hat den Stein ins Rollen gebracht: Bereits im September soll der Bundesrat darüber entscheiden, ob Städte und Gemeinden ihre Kennzeichen frei wählen dürfen. Sollte die Antwort ja lauten, stünde einem eigenen Kennzeichen für Holzwickede nichts mehr im Wege.

Über das Prozedere, wie die Gemeinden an ihre neuen Nummernschilder gelangen könnte, ist noch nichts bekannt: „Da müsste man Herrn Ramsauer fragen“, sagt dazu Kreispressesprecherin Constanze Rauert. „Es ist noch nicht bekannt, ob sich Herr Rother oder der Kreis dazu an Herrn Ramsauer wenden soll.“

Heimatverbundenheit

Wohl bekannt ist aber, dass der Kreis Unna dem Lokalpatriotismus auf den Kennzeichen positiv gegenübersteht: „Schließlich haben wir es per Kreistagsbeschluss begrüßt, Altkennzeichen wieder einzuführen“, betont Rauert. Dies betrifft im Kreis Unna die Einwohner der Stadt Lünen, die künftig ihr altes „LÜN-Kennzeichen“ wieder an die Autos schrauben dürfen. Mit dem Beschluss, so Rauert, habe der Kreis bewiesen, dass er sich solcher Ideen nicht versperrt. „Sollte jedoch ein neuer Kreistagsbeschluss notwendig werden, um gänzlich neue Kennzeichen einzuführen, kann man heute natürlich noch nicht sagen, wie die Entscheidung ausgehen wird.“ Doch für die Kreissprecherin ist bereits klar: „Heimatverbundenheit kann und soll sich auf den Kennzeichen ausdrücken.“

Zurzeit sind in Holzwickede 13 238 Fahrzeuge gemeldet, darunter auch Nutzfahrzeuge und Krafträder. Sollte die Entscheidung zugunsten einer neuen Holzwickede-Kennung fallen, hat die Gemeinde noch reichlich Auswahl an potenziellen Buchstaben-Kombinationen: Zwar sind HO und HOL bereits an Hof in Bayern und Holzminden in Niedersachsen vergeben, doch zu haben sind unter anderem folgende Kombinationen: HW oder HZK. Sollte sich die Gemeinde für ein eigenes Kennzeichen entscheiden, gilt es unter Umständen, sich zu beeilen, denn die Kennzeichen könnten im Windhundverfahren vergeben werden: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. „Einzelne Länder“, heißt es in einer Mitteilung des Landesverkehrsministeriums NRW an die Bezirksregierungen, „machen hiervon bereits Gebrauch und lassen sich Unterscheidungskennzeichen reservieren.“