Paderborn..
Der neue Bundesfreiwilligendienst, der ab 1. Juli den Zivildienst ersetzen soll, wird nicht ausreichen, um die bisherigen sozialen Leistungen aufrechtzuerhalten. Das wurde gestern auf einer Caritas-Fachtagung in Paderborn deutlich.
Die Caritas hat zu Spitzenzeiten an knapp 500 Einsatzstellen im Erzbistum bis zu 1600 Zivildienstleistende beschäftigt. Im Vorjahr waren es immerhin noch 1200. Für den neuen Dienst sollen lediglich 350 Plätze eingerichtet werden. „Und selbst diese werden wir sicherlich nicht schon in diesem Herbst besetzen können“, fürchtet Diözesan-Caritasdirektor Josef Lüttig. „Dafür ist die Zeit zu knapp.“
Das Gesetz für den Bundesfreiwilligendienst ist am Dienstag veröffentlicht worden, danach wurden noch wichtige Details wie die Zahlung von Kindergeld geregelt.
Parallel zum Abbau der früheren Zivi-Stellen will die Caritas in Westfalen die Zahl der Plätze im Freiwilligen Sozialen Jahr von 240 auf 350 aufstocken. Unter dem Strich bleibt aber mindestens eine Halbierung der Stellen. „Dadurch sind Dienste im Service gefährdet“, erklärte Lüttig, „also die Begleitung von Behinderten und Alten über die vom Pflegesatz abgedeckten Leistungen hinaus. Und das war immer unsere Stärke.“ Die Caritas werde versuchen, die Lücke mit Ehrenamtlichen und mit 400-Euro-Kräften zu schließen, aber ganz werde dies nicht möglich sein.
Wichtig ist es für die Wohlfahrtsverbände nun, den neuen Dienst zu bewerben. Am 16. Mai startet eine bundesweite Kampagne, zugleich sollen Schulen und Jugendverbände angesprochen werden.