Bergkamen..


„Das ist kein gutes Signal für alle Investoren, die am Kreis Unna interessiert sind.“ Elke Middendorf, CDU-Fraktionsvorsitzende in Bergkamen und Mitglied im Kreis-Umweltausschuss, ist etwas frustriert. Wieder einmal zeigte sich der Kreis-Umweltausschuss wenig entscheidungsfreudig.

Nachdem schon im Mai eine Entscheidung über den Romberger Wald auf Bitten der Grünen vertagt wurde, wurde das Thema am Dienstagabend erneut vertagt. Diesmal auf Wunsch der SPD.

Es geht um die Waldfläche an der Industriestraße in Rünthe, in der ein privater Investor einen Dinopark errichten möchte. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist dagegen. Er will die Waldfläche deshalb zum Naturschutzgebiet umwidmen lassen.

Für eine Ausweisung als Naturschutzgebiet müsste der Kreis Unna ein Verfahren zur Änderung des Landschaftsplanes einleiten. Und den ersten Schritt dafür - von unendlich vielen weiteren Schritten - müsste der Kreis-Umweltausschuss machen.

Doch außer dem BUND und einigen Mitgliedern des Kreis-Umweltausschusses scheint kaum jemand an dieses Naturschutzgebiet zu glauben. Selbst die Umweltbehörde des Kreises Unna nicht, die den Politikern von einer Ausweisung eines Naturschutzgebietes abriet.

Die CDU-Vertreter um Elke Middendorf hätten sich dieser Empfehlung gerne angeschlossen. „Es liegt ein umfangreicher Fachbeitrag vor, der eine Unterschutzstellung nicht für notwendig hält. Darin heißt es, dass sensible Bereiche durchaus geschützt werden können“, so Elke Middendorf.

SPD hat noch Informationsbedarf

„Wir sammeln noch weitere Meinungen und möchten gerne das Gutachten des RVR (Regionalverband Ruhr) sehen“, erläuterte Simone Symma, Sprecherin der SPD im Kreis-Umweltausschuss. „Das kann Jahre dauern“, befürchtet Elke Middendorf. „Ich bin ratlos. Ich weiß nicht, wie es zeitlich weitergeht.“

Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer sieht das entspannt. „Ich respektiere die Meinung der SPD. Aber wir treiben dennoch den Bebauungsplan für den Dinopark voran.“ Weitere unangenehme Überraschungen erwartet Schäfer nicht. „Alle naturkundlichen Untersuchungen zu Ausgleichs -und Ersatzmaßnahmen werden sorgfältig durchgeführt. Gespräche mit den Fachbehörden wie der Forstbehörde sind geführt worden. Ich gehe davon aus, dass wir noch im Jahr 2012 Baurecht bekommen.“

Da das Gebiet auf absehbare Zeit wohl kein Naturschutzgebiet werden wird, könnte dann der Investor mit dem Bau beginnen. Das bestätigten der Bürgermeister und auch der Kreis Unna. Schäfer: „Ich weiß, dass der Investor gewehr bei Fuß steht. Immerhin hat er schon viel Geld in die Planungen gesteckt.“