North Port/Florida. Die Polizei sucht per Haftbefehl nach dem Freund der getöteten Gabby Petito - mit einem Kopfgeld. Der Fall schlägt hohe Wellen.
Nach dem Tod der jungen US-Amerikanerin Gabby Petito sind weiterhin viele Fragen ungeklärt. Die 22-Jährige war von einem Roadtrip durch die Vereinigten Staaten – anders als ihr Freund Brian Laundrie – Anfang September nicht in ihre Heimat North Port (Florida) zurückgekehrt. Stattdessen wurde Petitos Leiche gut drei Wochen später in einem Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming entdeckt. Der flüchtige Laundrie wird inzwischen per Haftbefehl und mit einem hohen Kopfgeld gesucht.
Das Paar war im Juli in einem zum Wohnmobil umgebauten Ford Transit auf Reisen gegangen – und hatte die Welt auf ihrer Tour durch die USA mitgenommen. Über Instagram und Youtube fotografierte und filmte sich das Duo, ob am Strand oder vor Landschaften im Postkarten-Motiv.
Todesfall Gabby Petito: Freund kehrt alleine nach Florida zurück
Gleichzeitig kam es zu Spannungen: Die Bodycam eines Polizisten zeigte Mitte August eine weinende Gabby Petito, wie sie im Gespräch von Auseinandersetzungen mit ihrem Freud berichtete – auch körperlichen. Das Paar willigte damals ein, die kommende Nacht getrennt zu verbringen.
Zwei Wochen später kehrte Brian Laundrie in die gemeinsame Heimat im Süden Floridas zurück, allerdings ohne seine Freundin. Auskunft über das Schicksal der Reisegefährtin gab der 23-Jährige nicht. Es begann eine fieberhafte Suche nach der jungen Frau, die am 19. September mit dem Fund der Leiche im Bridger-Teton National Forest in Wyoming endete.
Gerichtsmedizin bestätigt: Petito Opfer eines Tötungsdelikts
Laundrie war zwei Tage zuvor von seinen Eltern als vermisst gemeldet worden, Fragen nach den Umständen des Todes bleiben deshalb bis heute ungeklärt. Die Gerichtsmedizin bestätigte dagegen, dass Petito Opfer eines Tötungsdelikts geworden sei. Am vergangenen Sonntag fand in New York die Trauerfeier für die 22-Jährige statt, die laut CNN wegen des großen Interesses auch live im Internet zu sehen war.
„Wenn Sie heute hier rausgehen, lassen Sie sich von dem inspirieren, was sie uns gegeben hat“, sagte Joseph Petito zu Beginn der Trauerfeier in Holbrook auf Long Island. „Ich könnte als Vater nicht stolzer sein“, fügte er angesichts eines Meeres von Blumensträußen und Fotos von Petito hinzu.
30.000 US-Dollar Kopfgeld für Hinweise
Währenddessen sucht die Polizei weiter nach Brian Laundrie – und das inzwischen per Haftbefehl. Wie die "Daily Mail" berichtete, sei zudem ein Kopfgeld von 30.000 US-Dollar auf Hinweise ausgesetzt worden, die zur Ergreifung des jungen Mannes führten.
Die Aufmerksamkeit in der Angelegenheit Petito hat außerdem dazu geführt, dass Licht in einen anderen Vermisstenfall kommt. Vor mehr als einem Monat war der zweifache Familienvater Robert „Bob“ Lowery aus Housten (Texas) vermisst gemeldet worden, die Überreste des 46-jährigen fand man jetzt dank Hinweisen aus der Bevölkerung ebenfalls im Bridger-Teton National Forest in Wyoming, wie der US-Sender KPRC-TV berichtete.
(fmg/dpa)