Genf. Weltweit steigt die Zahl der Selbsttötungen laut Weltgesundheitsorganisation immer weiter an. Jedes Jahr begehen demnach mehr als 800.000 Menschen Suizid. WHO-Generaldirektorin Margaret Chan nennt diese Zahl höchst alarmierend und fordert alle Staaten zum Handeln gemäß eines Aktionsplans auf.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat alle Staaten aufgerufen, mehr gegen die hohe Zahl von Selbsttötungen zu tun. Es sei eine Tragödie, dass sich weltweit jedes Jahr mehr als 800.000 Menschen umbringen und noch weit mehr dies versuchen, erklärte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan zur Veröffentlichung des ersten globalen Berichts ihrer Organisation zur Suizidprävention. Nach dem am Donnerstag in Genf vorgelegten Bericht tötet sich alle 40 Sekunden ein Mensch.

"Selbsttötungen können jedoch verhindert werden", betonte Chan. Leider gebe es aber bislang in nur 28 Staaten nationale Programme zur Suizidprävention. Dazu gehört auch Deutschland, wo sich laut WHO pro Jahr etwa 10.000 Menschen das Leben nehmen. Suizide sind im weltweiten Durchschnitt die Ursache bei 50 Prozent aller gewaltsamen Todesfälle von Männern, bei Frauen sogar bei 71 Prozent.

Chan verwies darauf, dass alle 194 Mitgliedstaaten der WHO im vergangenen Jahr einem Aktionsplan zugestimmt haben, der die Reduzierung von Selbsttötungen um zehn Prozent bis zum Jahr 2020 zum Ziel hat. Größere Anstrengungen als bisher seien nötig, um suizidgefährdeten Menschen zu helfen. Der WHO-Bericht wurde im Vorfeld des Welttages der Suizidprävention veröffentlicht, der jedes Jahr am 10. September begangen wird. (dpa)