New York. . Gesundheitsexperten sind in großer Sorge: Die Mers-Erkrankungsfälle sind in den vergangenen Wochen vor allem in Saudi-Arabien sprunghaft angestiegen. Jetzt meldeten die USA den ersten Erkrankungsfall.
Das tödliche Coronavirus Mers ist erstmals in den USA nachgewiesen worden. Es handele sich dabei um einen Patienten im US-Bundesstaat Indiana, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Freitag mit. Der Patient sei vor rund einer Woche von Saudi-Arabien aus über Großbritannien in die USA eingereist und habe sich kurz darauf mit Symptomen wie Fieber, Kurzatmigkeit und Husten in ein Krankenhaus begeben. Er sei isoliert und sein Zustand stabil.
Das Risiko einer Ansteckung für die Bevölkerung sei sehr gering, teilte das CDC mit. "Wir haben erwartet, dass Mers die USA erreichen würde, wir sind darauf vorbereitet und handeln schnell", sagte CDC-Direktor Tom Frieden.
Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN soll der Patient in Saudi-Arabien im Gesundheitswesen gearbeitet haben. Nach seiner Flugreise sei er in den USA mit einem Bus von Chicago nach Indiana gefahren. Die Flug- und Buspassagiere, die Kontakt mit dem Erkrankten hatten, sollen vorsichtshalber untersucht werden.
Das Virus kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Etwa jeder dritte Patient stirbt. Weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit September 2012 insgesamt 93 Todesfälle registriert, die meisten davon in Saudi-Arabien. Die tatsächliche Zahl liegt aber höher, da noch nicht alle Fälle in die Statistiken eingegangen sind. Experten gehen zudem von einer Dunkelziffer aus. Schon im vergangenen Jahr warnte die WHO eindringlich, dass der Erreger "eine Gefahr für die ganze Welt" sei.
Fast jeder dritte Mers-Patient stirbt
Mers tritt vor allem auf der arabischen Halbinsel auf. Experten bezeichnen den Erreger als Mers-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus). In Saudi-Arabien wurden allein zwischen dem 11. und 26. April 2014 nach WHO-Angaben 138 Erkrankungsfälle diagnostiziert.
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Vereinzelt ist der Erreger auch in andere Länder eingeschleppt worden, etwa nach Großbritannien. In München war im März 2013 ein 73 Jahre alter Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben. Kürzlich meldete Ägypten den ersten Erkrankungsfall.
Am Sars-Erreger, der ebenfalls zu den Coronaviren zählt, waren vor zehn Jahren rund 800 Menschen gestorben. Mers gilt zwar als weniger ansteckend, führt aber häufiger zum Tod. (dpa)