Berkeley. Kann Übergewicht mit dem Wohnort zusammenhängen? Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass je nach Klimazone die Zahl bestimmter Bakterien im menschlichen Darm variiert. Hierdurch neigen die Einheimischen in kälteren Regionen eher zu Fettleibigkeit als in wärmeren Gefilden.

Die menschliche Darmflora könnte einer Studie zufolge auch mit den Klimazonen variieren. In kälteren Regionen fänden sich mehr Bakterien, die ein höheres Gewicht verursachen, berichten US-Forscher in den "Biology Letters" der britischen Royal Society. Aus evolutionärer Sicht mache das Sinn: Lebewesen mit höherem Gewicht geht weniger Wärme verloren, weil bei ihnen das Verhältnis zwischen Oberfläche und Volumen günstiger ist.

Taichi Suzuki von der University of California in Berkeley und Michael Worobey von der University of Arizona in Tucson hatten die Daten von 1020 Probanden aus 23 Ländern verglichen und Werte aus sechs zurückliegenden Studien berücksichtigt.

Im Fokus standen dabei zwei Bakterienstämme, die vorangegangenen Analysen zufolge das Gewicht beeinflussen: Firmicutes und Bacteroidetes. Je höher der Anteil der Firmicutes- und je kleiner der der Bacteroidetes-Bakterien ist, desto höher ist demnach oft die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht. (dpa)