Hamburg. Der Krankenstand in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Das hat die DAK-Gesundheit ermittelt. Erstmals ließen sich mehr als 50 Prozent der Beschäftigten krankschreiben. Vor allem Erkältungen machten den Berufstätigen zu schaffen. Psychische Erkrankungen nahmen weiter zu.
Arbeitnehmer in Deutschland haben sich im vergangenen Jahr etwas häufiger krankgemeldet als im Vorjahr. Nach einer Auswertung der DAK-Gesundheit für 2,7 Millionen erwerbstätige Versicherte kletterte der Krankenstand von 3,8 auf 4,0 Prozent, wie die Kasse in Hamburg mitteilte. "Demnach waren an jedem Tag des vergangenen Jahres im Durchschnitt vier von 100 Beschäftigten krankgeschrieben."
Wegen des langen Winters machten den Berufstätigen 2013 vor allem Erkältungskrankheiten zu schaffen. "Die Anzahl der Fehltage aufgrund von Schnupfen und Husten stieg um ein Viertel", hieß es. Nach der Statistik verursachten Husten, Bronchitis und Lungenentzündung 17,3 Prozent aller Fehltage - nach 14,5 Prozent im Jahr 2012. "Der Anstieg des Krankenstandes ist nicht dramatisch", erklärte DAK-Vorstandschef Herbert Rebscher. "Erkältungswellen hat es immer gegeben."
GrippeMehr als die Hälfte der Arbeitnehmer war mindestens einmal krankgeschrieben
Im vergangenen Jahr ließen sich den Angaben zufolge erstmals mehr als die Hälfte aller erwerbstätigen Versicherten (50,6 Prozent) mindestens einmal im Jahr von einem Arzt krankschreiben. Für die meisten Fehltage waren Muskel-Skelett-Erkrankungen - wie etwa Rückenschmerzen - verantwortlich. Auch die Zahl der Ausfalltage wegen psychischer Leiden nahm erneut zu. "Sie verursachten rund fünf Prozent mehr Fehltage als 2012 und rangieren auf der Liste der wichtigsten Diagnosen für Ausfalltage auf Platz drei", erklärte die DAK-Gesundheit. Es folgten Verletzungen und Verdauungsbeschwerden.
Die Branchen mit dem höchsten Krankenstand waren im vergangenen Jahr das Gesundheitswesen mit 4,6 Prozent und die öffentliche Verwaltung mit 4,5 Prozent. Den niedrigsten Krankenstand hatte der Bereich Datenverarbeitung und Informationsdienste mit drei Prozent. (dpa)