London. Sonnenlicht kann bei Patienten mit Bluthochdruck den arteriellen Druck verringern. Während zuviel Sonne schädlich ist, kann auch der totale Verzicht der Sonne negative Auswirkungen haben. Mit dem Sinken des Blutdrucks verringert sich gleichzeitig das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls.

Sonnenlicht in Maßen kann einer Studie zufolge zur Linderung von Bluthochdruck beitragen. Während zuviel Sonne als Hautkrebs-Auslöser in Verruf ist, kann das völlige Meiden von UV-Strahlen wiederum dem Herzkreislauf-System schaden, wie es in einer am Montag vom "Journal of Investigative Dermatology" veröffentlichten Untersuchung heißt. Britische Wissenschaftler fanden demnach heraus, dass Sonnenlicht den Stickstoffmonoxid-Gehalt in der Haut beeinflusst und damit eine Weitung der Blutgefäße begünstigt - was wiederum den arteriellen Druck mindere.

Für die Studie wurden 24 Probanden für 20 Minuten unter eine Bräunungslampe mit UV-Strahlen gesetzt. Die Intensität entsprach 30 Minuten unter echtem Sonnenschein. In einer zweiten Sitzung wurden die UV-Strahlen abgeblockt, so dass die Haut nur noch unter Wärmeeinwirkung stand. In diesem Fall wurde der Blutdruck nicht beeinflusst. Die Ergebnisse entsprechen den mit den Jahreszeiten einhergehenden Schwankungen des Blutdrucks und damit verknüpften Risiken von Herzkreislaufproblemen. So wird im Winter bei Patienten generell ein höherer Blutdruck gemessen als im Sommer.

Risiko eines Herzinfarktes sinkt

Mit dem Sinken des Blutdrucks reduziere sich auch das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls, erklärte Martin Feelisch, Medizinprofessor an der Universität von Southampton. Zwar könne Hautkrebs durch Sonnenentzug vorgebeugt werden, doch wenn die Sonne komplett gemieden werde, könne die Gefahr von Herzkreislauf-Krankheiten steigen. (AFP)