Wiesbaden. Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist 2012 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Die häufigste Todesursache sind demnach wie zuvor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders stark gestiegen ist die Zahl der Sterbefälle durch Infektionen.

Immer mehr Menschen in Deutschland sterben an Infektionen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden berichtete, starben 2012 zehn Prozent mehr Menschen an "infektiösen oder parasitären Krankheiten" als im Vorjahr.

Im Vergleich zu 2002 starben sogar 75 Prozent mehr Menschen an Krankheiten wie beispielsweise einer Darminfektion oder einer Blutvergiftung. Allerdings waren diese Leiden insgesamt für nur 18.353 der 869.582 Todesfälle des Jahres 2012 verantwortlich. Das sind gut zwei Prozent.

Die häufigste Todesursache bleiben Herz-Kreislauferkrankungen. 40,2 Prozent aller Sterbefälle wurden durch sie verursacht - betroffen waren vor allem ältere Menschen. 92 Prozent der an Herz-Kreislaufleiden Verstorbenen waren über 65 Jahre alt. Eine der häufigsten Diagnosen in diesem Bereich ist der Herzinfarkt. Daran verstarben im Jahr 2012 insgesamt 55.425 Menschen, 56 Prozent von ihnen waren Männer.

Fast vier Prozent aller Todesfälle haben nicht natürliche Ursache

Zweithäufigste Todesursache sind weiter Tumore: Bei mehr als einem Viertel aller Verstorbenen des vergangenen Jahres führte ein Krebsleiden zum Tod. Laut Statistischem Bundesamt waren im vergangenen Jahr 221.611 Krebs-Tote zu beklagen. Bei verstorbenen Männern waren Tumore an den Verdauungsorganen beziehungsweise an den Atmungsorganen die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten.

Auch bei Frauen, die an einem Tumor starben, waren am häufigsten die Verdauungsorgane betroffen. Die häufigste Einzeldiagnose bei Krebserkrankungen von Frauen war allerdings Brustkrebs.

3,8 Prozent aller Todesfälle des vergangenen Jahres waren auf eine nicht natürliche Todesursache zurückzuführen, zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung.  In fast einem Drittel der Fälle (30 Prozent) handelte es sich um Suizid. Insgesamt nahmen sich 9890 Menschen das Leben, wobei der Anteil der Männer mit 74 Prozent fast dreimal so hoch war wie der der Frauen mit 26 Prozent. (dpa/afp)