Hamburg. Das Gefühl, im falschen Körper geboren zu sein, zeigen Kinder recht früh. Sollten diese Signale bis zum fünften Lebensjahr weiter bestehen bleiben, sollte ein Psychologe herangezogen werden, um familiäre Spannungen abzubauen. Ärzte behandeln solche Kinder kurz vor der Pubertät mit Hormonen.

Kinder signalisieren früh, ob sie das Gefühl haben, im falschen Körper geboren zu sein. Schon Zweijährige können andeuten, dass ihr eigenes Geschlechterverständnis nicht mit dem übereinstimmt, was die Erwachsenen für sie vorsehen. Das erklärt der Psychologe Peter Keins in der Zeitschrift "Geo" (Ausgabe 12/2013). Ein Anzeichen sei etwa, wenn ein Junge vehement darauf besteht, nur mit Kleidchen rauszugehen.

Beharre das Kind bis zum vierten oder fünften Lebensjahr darauf, sollten Eltern laut Keins mit ihm zum Therapeuten gehen - aber nicht, um ihn in die "richtige" Bahn zu lenken, sondern um die Spannungen in der Familie zu verringern.

Etwas ältere Kinder behandeln Ärzte mit Hormonen, sagte der Kinderarzt Achim Wüsthof vom Endokrinologikum in Hamburg der "Geo". Der richtige Zeitpunkt für den Beginn der Behandlung liege vor der Pubertät. Denn diese Phase sei für geschlechtsvariante Kinder oft eine Katastrophe. Die Hormone könnten die psychischen Leiden mindern. Bei biologischen Mädchen sei meist ein Alter von etwa 10 Jahren das passende, um mit einer Hormonbehandlung zu beginnen, Jungen seien eher mit 12 oder 13 Jahren so weit. (dpa/tmn)