München. Für Patienten mit koronarer Herzkrankheit ist regelmäßiger Ausdauersport zur Stärkung der Blutzirkulation wichtig. Kardiologen empfehlen hierzu ein Intervalltraining, da dieses einen besseren Trainingseffekt bewirken kann. Und ganz wichtig: Nur wer ins Schwitzen gerät, tut dem Körper etwas Gutes.
Auch Menschen mit einer koronaren Herzerkrankung können unter Umständen ein Intervalltraining absolvieren, um einen größeren Trainingseffekt zu erzielen. Darauf weist Norbert Smetak vom Bundesverband Niedergelassener Kardiologen (BNK) in München hin.
Voraussetzung ist, dass sie sportlich nicht bei null anfangen, sondern bereits regelmäßig körperlich aktiv sind. Liegen aktuell keine gravierenden Durchblutungsstörungen vor, dürfen die Patienten zeitweise 85 bis 95 Prozent der maximalen Herzfrequenz erreichen.
Verzicht auf einzelne Trainingseinheiten möglich
Das ist dem BNK-Vorsitzenden zufolge zum Beispiel möglich, wenn auf vier Minuten Laufen mit hoher Intensität drei Minuten Laufen mit gemäßigter Intensität folgen. Dieser Rhythmus sollte viermal wiederholt werden. Nur wer beim Training auf solch eine Weise ins Schwitzen komme, bei dem habe der Sport positive Auswirkungen auf Blutzirkulation, die Geschmeidigkeit der Blutgefäße und die Fließeigenschaften des Blutes. Grundsätzlich sei aber auch moderate Belastung sinnvoll, vor allem für weniger gut trainierte Herzpatienten.
Eine aktuelle Studie aus Norwegen habe gezeigt, dass Herzpatienten mit dieser Art Training sogar ab und an auf eine Sporteinheit verzichten können, wenn sie gezielt immer mal wieder mehr als 90 Prozent der maximalen Herzfrequenz erreichen. Mit Herzfrequenz ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute gemeint. Bei maximaler Auslastung durch Sport beträgt diese theoretisch 220 minus Lebensalter. Bei einem 40-Jährigen wären 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz demnach 144 Schläge in der Minute. (dpa)