Brüssel. Die EU-Kommission hat die Kontrollen von medizinischen Produkten verschärft. Damit reagiert sie auf den Skandal um mangelhafte Brustimplanate aus dem Jahr 2010. Weitere Vorfälle sollen durch eine Prüfstelle, die von der Kommission sowie den EU-Ländern beauftragt wird, in Zukunft vermieden werden.
Die EU-Kommission hat die Kontrolle von Medizinprodukten verschärft, um Vorfälle wie den internationalen Skandal um mangelhafte Brustimplantate in Zukunft zu vermeiden.
Die Brüsseler Institution beschloss am Dienstag Kriterien, welche die für die Kontrolle von rund 10.000 Medizinprodukten von Pflastern bis zu Herzschrittmachern zuständigen Stellen erfüllen müssen. Zudem legte die EU-Kommission Regeln fest, nach denen die Prüfer etwa unangekündigte Kontrollen bei den Herstellern vornehmen müssen.
Demnach darf eine Prüfstelle erst von einem Mitgliedstaat mit der Bewertung von Medizinprodukten beauftragt werden, wenn auch die EU-Kommission und andere EU-Länder sie für fähig halten. Die Mitgliedstaaten müssen die Arbeit der Prüfer selbst regelmäßig überwachen und kontrollieren. Werden dabei Mängel aufgedeckt, muss den Prüfern der Auftrag entzogen werden. Die Prüfer werden außerdem verpflichtet, unangekündigt bei den Herstellern von Medizinprodukten aufzutauchen und die Produktion zu überprüfen.
EU-Kommission reagiert auf Skandal
Die EU-Kommission reagiert damit unter anderem auf den im Jahr 2010 aufgeflogenen Skandal um mangelhafte Brustimplantate der französischen Firma PIP.
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Das Unternehmen hatte weltweit hunderttausende Brustimplantate verkauft, die mit nicht für die Einlagen zugelassenem Industriesilikon gefüllt wurden. Die Billigkissen reißen häufiger und rufen Entzündungen hervor. Allein in Deutschland sind etwa 5000 Frauen betroffen. (AFP)