Berlin. Wer im Herbsturlaub in den Süden fliegt oder hierzulande bei schönem Wetter wandern geht, packt besser die Sonnencreme ein. Denn auch in den kalten Jahreszeiten schädigen UV-Strahlen die Haut. So schön das Sonnenbaden auch ist - ohne richtigen Sonnenschutz steigt das Risiko für Hautkrebs.

Sonnencreme schützt nicht nur vor Sonnenbrand, sondern auch vor Hautkrebs. Um sich aber richtig zu schützen, müssen Verbraucher bei Lichtschutzfaktor, Wasserfestigkeit und Haltbarkeit einiges beachten. Darauf wies Christian Surber, Professor für Dermatopharmakologie an der Universität Basel, am Freitag in Berlin hin. Er äußerte sich anlässlich des Europäischen Tages des Hellen Hautkrebses und nannte wichtige Empfehlungen zum Sonnenschutz.

Sonnencreme statt Sonnenspray: "Es gibt im Moment einen Hype für Sonnensprays", sagte Surber. Verbraucher müssen aber beachten, dass beim Sprayen bis zu 50 Prozent der Creme verloren gehen. "Das ist keine effektive Applikation." Flüchtige Bestandteile verdampfen schneller. "Dann ist der Schutz an bestimmten Flächen stark konzentriert, an einigen gar nicht vorhanden." Eine Sonnencreme lässt sich besser dosieren und gleichmäßiger verteilen. Grundsätzlich rechnen Dermatologen für einen ausreichenden Schutz zwei Milligramm Creme pro Quadratzentimeter Körperflache. Für einen Erwachsenen wäre das pro Sonnenbad ungefähr eine kleine Flasche Sonnencreme.

Lichtschutzfaktor: Wer bei intensiver UV-Strahlung wandern geht oder Ski fährt, sollte mindestens Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 50 (LSF) wählen. Setzen sich Verbraucher nur kurz der Sonne aus, reicht ein LSF von 20 oder 30. "Hellere Haut benötigt grundsätzlich einen höheren Faktor, weil die Haut weniger Eigenschutz hat." Surber empfiehlt Verbrauchern, direkte Sonne zwischen 11.00 und 15.00 Uhr zu meiden.

Wasserfestigkeit: "Bei wasserfesten Cremes sind nach dem Baden noch 50 Prozent des Schutzes erhalten." Trocknen sich Verbraucher nach der Abkühlung ab, ist der Schutz ganz weg. Grundsätzlich sollten sie daher nach jedem Wasserkontakt oder übermäßigem Schwitzen den Sonnenschutz erneuern. Achtung: Die Aufenthaltsdauer in der Sonne verlängert sich durch ein zweites Eincremen nicht.

Haltbarkeit: Sonnencreme vom Vorjahr können Verbraucher durchaus noch verwenden. "Sie wirkt noch - unter der Voraussetzung, dass sie nicht im Auto lag und da "gekocht" wurde oder beim Skifahren eingefroren ist", sagte Surber. Verbraucher sollten Sonnencreme bei Raumtemperatur lagern. Gute Sonnencreme weist eine Mindesthaltbarkeit von drei Jahren auf und gibt zusätzlich ein Verfallsdatum an. Verbraucher sollten nur Sonnencreme kaufen, die sie im selben Jahr noch aufbrauchen können.

Sonnenschutz im Winter: "Natürlich muss man sich im Winter schützen, die Sonne scheint da genauso." Zwar sei die bestrahlte Körperfläche nicht mehr so groß, aber die nackten Areale seien die starke Sonne etwa beim Skifahren nicht mehr gewöhnt. Wer die Mittagspause auf der Piste im Liegestuhl verbringt, sollte Sonnencreme griffbereit haben. (dpa)