Washington. Millionen Menschen in China trinken täglich mit Arsen verseuchtes Grundwasser. Nun haben europäische und chinesische Forscher eine Methode entwickelt, mit der sich das Vorkommen des giftigen Elements in der Umwelt berechnen lässt. Arsen kann Nieren- und Lebererkrankungen sowie Krebs auslösen.
Arsen im Grundwasser gefährdet Millionen Menschen in China. Europäische und chinesische Forscher haben nun eine Methode entwickelt, um das Vorkommen des giftigen Elements in der Umwelt zu berechnen und so Schutzmaßnahmen zu erleichtern. Mit Arsen verseuchtes Wasser kann bei Menschen Nieren- und Lebererkrankungen sowie Krebs auslösen.
Die Software, die am Donnerstag im US-Wissenschaftsmagazin "Science" vorgestellt wurde, benutzt Daten aus der Geologie, der Bodenkunde und der Topographie. Zudem können bereits entdeckte Arsenvorkommen eingespeist werden. Aus den Daten berechnet das Programm, in welchen Regionen ebenfalls Arsen im Boden zu erwarten ist. Nach Angaben der Forscher liegen die Schätzungen der Software und tatsächliche Funde der chinesischen Behörden nah beieinander.
0,01 Milligram Pro Liter Wasser sind zulässig
"Unsere Methode ermöglicht es, das Grundwasser zielgerichteter zu untersuchen und somit bei der Identifikation der gefährdeten Bevölkerungsgruppen Zeit und Ressourcen in beträchtlichem Umfang zu sparen", schrieb die in der Schweiz tätige Wissenschaftlerin Annette Johnson. Die chinesische Regierung verwende die mithilfe der Software erstellten Karten bereits.
Arsen kommt im Boden in Vulkangestein vor und kann das Grundwasser verseuchen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat als Grenzwert 0,01 Milligramm pro Liter Wasser festgelegt. In China trinken aber 15 Millionen Menschen Leitungswasser, das mehr Arsen enthält. Sechs Millionen Chinesen leben sogar mit einer Arsenkonzentration über 0,05 Milligramm pro Liter in ihrem Trinkwasser.
Das Problem gibt es in weiten Teilen Südostasiens, insbesondere in Bangladesch. Auch andere Gebieten Asiens sowie Teile von Afrika, Nord- und Südamerika und Mitteleuropa sind betroffen. Nach Angaben der Forscher kann ihr Computerprogramm für den Einsatz in anderen Weltregionen modifiziert werden. (afp)