Berlin. Das Tragen offener Schuhe kann das Risiko von Verletzungen an Zehen und Fußknochen steigern, sagt Jörn Dohle von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie. Er verrät, wie sich Prellungen und Brüche behandeln und im besten Fall vermeiden lassen.

In Sandalen einmal stolpern oder irgendwo anstoßen - das reicht oft schon aus, um sich eine Verletzung am Fuß zuzuziehen. In so einem Fall rät Jörn Dohle von der Sektion Fuß der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU): den Fuß schonen, mit Eis kühlen und hoch lagern. "Ideal ist es, den Fuß über Herzhöhe zu lagern, damit er nicht weiter anschwillt", sagte er dem dpa-Themendienst. Zeigt sich eine Schwellung, kann die betroffene Stelle am Fuß zusätzlich mit einem straffen Verband etwas komprimiert werden. Durch den Druck klinge die Schwellung schneller ab.

Viele Verletzungen wie kleinere Prellungen lassen sich so selbst behandeln. Zeigt sich nach einem Tag jedoch keine deutliche Besserung, rät der Orthopäde und Unfallchirurg dazu, einen Arzt aufzusuchen. Sofortiger ärztlicher Behandlung bedürfen Verletzungen, bei denen sich eine Fehlstellung des Fußes zeigt und der Betroffene nicht mehr laufen kann. Handelt es sich um eine offene Wunde, sollte auch der Tetanus-Impfschutz überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt werden. Denn Tetanuserreger können sich im Straßenstaub und auch in der Gartenerde befinden.

Gebrochene Fußknochen durch herabfallende Gegenstände

"Bei Garten- und Hausarbeit würde ich von offenen Schuhen abraten", sagte Dohle. Das gilt insbesondere, wenn man mit Geräten arbeitet. "Die häufigsten Verletzungen entstehen durch herabfallende Gegenstände." Die Folge können sowohl gebrochene Fußknochen als auch Verletzungen von Weichteilen sein.

Letztere bereiten oft mehr Komplikationen als ein gebrochener Zeh: "Im Bereich des Fußrückens verlaufen sehr viele Sehnen. Entstehen dort Verwachsungen, Verklebungen oder Vernarbungen, kann es zu dauerhaften Problemen kommen." Deshalb mahnt Dohle zur Vorsicht und rät auch bei längeren Spaziergängen zu geschlossenen Schuhen. Sie geben Stabilität und schützen vor Verletzungen. (dpa)