Osnabrück. Jährlich erkranken knapp 234.000 Menschen neu an Hautkrebs. Häufig sind davon junge Frauen betroffen. Grund dafür seien vor allem häufige Solarienbesuche, meint Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Auch die neue Solarien-Verordnung würde daran nicht viel ändern.
Hautkrebs ist nach Angaben der Deutschen Krebshilfe die häufigste Tumorart bei jungen Frauen. Grund seien vor allem häufige Solarienbesuche, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Montag. Er forderte von den Bürgern mehr Risikobewusstsein beim Thema UV-Strahlung. Die Zahl der Hautkrebserkrankungen habe sich in den vergangenen Jahrzehnten vervierfacht - "das ist alarmierend".
Die Deutsche Krebshilfe rät grundsätzlich davon ab, Solarien zu nutzen. Selbst neue gesetzliche Regelungen ließen dort eine UV-Strahlung zu, die mittags am Äquator herrsche, kritisierte Nettekoven. Darüber hinaus sei erschreckend, dass viele Menschen die Gefährlichkeit von UV-Strahlen auch im Freien weiterhin unterschätzten.
234.000 Neuerkrankungen jährlich
"Leider sieht man am Strand, im Schwimmbad, auf dem Fußballplatz oder beim Sportfest nach wie vor viele Kinder und Erwachsene mit Sonnenbrand", sagte Nettekoven. Dies sei fatal, weil besonders Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend das Risiko, später an dem besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs, dem sogenannten malignen Melanom zu erkranken, um das Zwei- bis Dreifache erhöhten. Auch das veränderte Reiseverhalten wie Sonnenurlaube während des ganzen Jahres sei für den Anstieg der Hautkrebsfälle verantwortlich.
Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe erkranken pro Jahr etwa 234.000 Menschen neu an Hautkrebs, rund 3000 sterben daran.
In Deutschland gilt seit 2012 eine neue Solarien-Verordnung. Damit gilt unter anderem ein Mindestabstand für Lampen und ein Grenzwert für die Bestrahlungsstärke. Vorgeschrieben ist auch fachkundiges Personal. Bereits seit 2009 ist Minderjährigen die Benutzung von Solarien verboten. (afp)