Hamburg. Forscher wollen die Überlebenschancen für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen. Bestrahlung und Chemotherapie sollen dabei vor der Operation erfolgen. Bisher werde zuerst der Tumor entfernt, danach erhalten die Patienten eine Chemotherapie. 19 Kliniken beteiligen sich an der Untersuchung.
Mit einer bundesweiten Studie wollen Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) die Überlebenschancen für Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen. Dabei sollen Bestrahlungen und eine Chemotherapien bereits vor der Operation erfolgen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt die Wissenschaftler in den kommenden sechs Jahren mit 2,8 Millionen Euro, wie das UKE am Freitag mitteilte. 19 Kliniken in Deutschland sind an der Untersuchung beteiligt, die ersten Patienten sollen von August an behandelt werden. 410 Erkrankte, die keine Metastasen haben und noch nicht therapiert werden, können an der Studie teilnehmen.
Jedes Jahr erkranken den Angaben zufolge etwa 15.000 Menschen in Deutschland neu an Bauchspeicheldrüsen-krebs (Pankreaskarzinom). "Die Heilungschancen sind bei dieser Erkrankung leider sehr schlecht, da der Tumor häufig erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird", sagte Forscher Maximilian Bockhorn.
"Langzeitüberleben der Patienten verbessern"
Bisher werde der Tumor operativ entfernt, danach erhalte der Patient eine Chemotherapie, um mögliche restliche Krebszellen zu zerstören. Mit der Studie wollen die Mediziner nun untersuchen, ob sich die Überlebenschancen erhöhen, wenn Erkrankte vor der Operation bestrahlt werden und eine Chemotherapie erhalten. "Primäres Ziel ist es, das Langzeitüberleben der Patienten deutlich zu verbessern - von derzeit 30 auf 42 Prozent nach drei Jahren", hieß es. (dpa)