Köln. Mit der Frage, wie man im Alter versorgt werden möchte, sollte sich frühzeitig beschäftigt werden. Ein guter Zeitpunkt wäre beispielsweise der Renteneintritt. Senioren sollten mit ihren Kindern sprechen. Fällt das Gespräch schwer, sollten ältere Menschen eine Art Patientenverfügung formulieren.
Zu Hause betreut werden oder ins Altersheim umziehen: Mit der Frage, wie man später versorgt werden möchte, beschäftigt sich keiner gerne. Ältere sollten aber nicht warten, bis die Entscheidung unabwendbar vor der Tür steht. "Besser ist es, sich frühzeitig zu überlegen: Wie will ich denn wohnen? Könnte ich in meiner Wohnung bleiben, wenn ich keine Treppen mehr steigen kann?", sagt Silke Niewohner, Leiterin der Landesstelle für pflegende Angehörige in Münster. Ein guter Zeitpunkt sei dafür beispielsweise der Renteneintritt.
In einem nächsten Schritt sollten Senioren mit ihren Kindern sprechen. Dabei gehe es darum, auszuloten, welche Vorstellungen und Lebensplanungen die Kinder haben. Können sie sich vorstellen, ihre Eltern zu pflegen, würden sie dafür umziehen? "Manchmal sind beide Seiten überrascht, wie flexibel der andere ist", sagt Niewohner. Ältere Menschen sollten aber versuchen, es zu akzeptieren, wenn ihre eigenen Vorstellungen mit denjenigen ihrer Kinder nicht zusammenpassen.
"Das geht, das geht nicht"
Auch wenn die besprochenen Szenarien später nicht immer der Realität entsprechen: Sie laut auszusprechen lohnt sich. "Es ist vielleicht nicht konkret genug, aber es hilft, um eigene Grenzen auszutesten und zu merken: das geht, das geht nicht", erklärt Niewohner.
Fällt das Gespräch mit den Kindern schwer, sollten Ältere zumindest schriftlich etwas festhalten. Das könne ähnlich wie eine Patientenverfügung formuliert sein: "Wenn ich gepflegt werden muss, wünsche ich mir...". Dieses Dokument sollte für Sohn oder Tochter hinterlegt werden, so dass sie im Ernstfall etwas an der Hand haben, woran sie sich orientieren können. (dpa)