Essen. Rund acht Millionen Menschen in Deutschland sind Typ-2-Diabetiker, rund 600 000 haben einen Typ-1-Diabetes. Wie sich die Erkrankung bemerkbar macht und welche Risiken es gibt, erklären Spezialisten an unserem Gesundheitstelefon.

Volkskrankheit Diabetes: Rund acht Millionen Menschen in Deutschland sind Typ-2-Diabetiker, rund 600 000 haben einen Typ-1-Diabetes. Die seit Jahren dramatisch ansteigenden Erkrankungszahlen bei Typ-2-Diabetes, früher Altersdiabetes genannt, haben jetzt sogar die Bundesregierung auf den Plan gerufen. Sie hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, um Maßnahmen zur Vorbeugung zu fördern. Wie sich ein Diabetes bemerkbar macht, welche Risiken, welche Behandlungs-Möglichkeiten es gibt, haben Ärzte am Gesundheitstelefon unserer Zeitung erklärt. Hier ihre Tipps.

Mein 15-jähriger Enkel hat Diabetes Typ 1 und muss Insulin spritzen. Freunde sagten uns, die Krankheit könne sich mit einer Bioresonanztherapie verbessern.

Experten: Nein. Dieser Tipp ist absolut unseriös. Die Insulin-Behandlung ist die einzige richtige Therapie.

Welche Werte für den Blutzucker sind normal und welche zeigen an, es handelt sich um Diabetes?

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Experten: Mithilfe einer Blutzuckermessung lässt sich feststellen, wie hoch der Blutzuckerspiegel ist. Der Blutzuckerspiegel beschreibt, wie viel Glukose (Blutzucker) sich im Blut befindet. Den Blutzuckerwert gibt man in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) an. Wird der Glukosewert im Blutplasma durch eine Blutabnahme (nüchtern!) bestimmt, gilt: Normal ist ein Wert unter 100 mg/dl. Dann gibt es einen sogenannten „Graubereich“ von 100 bis 125 mg/dl . Der Arzt sollte in diesem Fall über das Diabetes-Risiko aufklären und den Patienten darauf hinweisen, dass er eventuell Übergewicht verlieren, sich gesünder ernähren und mehr bewegen sollte. Patienten mit Blutzuckerwerten im „Graubereich“ benötigen in der Regel keine medikamentöse Behandlung. Ab einem Wert von 126 mg/dl spricht man von einer Zuckerkrankheit.

Ich habe gehört, dass die Schnelltestgeräte, mit denen man den Blutzucker selbst bestimmen kann, nicht ganz genau sind.

Experten: Ja, die Ergebnisse sind bis zu 10 bis 15 Prozent ungenau. Das heißt, der gemessene Wert kann 10 bis 15 Prozent zu hoch oder zu niedrig liegen. Die Geräte sind auch deshalb nicht dafür geeignet, eine Diabetes-Diagnose zu stellen. Die Diagnose sollte anhand einer Labormessung durch den Arzt gestellt werden. Bei Menschen, die die Insulin-Dosis nach den gemessenen Blutzucker-Konzentrationen anpassen, ist die Genauigkeit der Schnelltestgeräte aber ausreichend.

Zu welchem Arzt sollte man gehen, wenn man Diabetes hat?

Experten: Der Diabetes ist eine komplexe Erkrankung, die, wenn sie falsch oder nicht ausreichend behandelt wird, viele schwerwiegende Erkrankungen nach sich ziehen kann. Ein schlecht eingestellter, also zu hoher Blutzucker schädigt Nervenbahnen und Blutgefäße. Dies gilt für Typ-1- sowie für Typ-2-Diabetes. Folgen können Nierenschäden sein – die meisten Dialyse-Patienten sind Diabetiker – Sehschäden bis hin zu einer Erblindung, Fußamputationen, ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.

Neben dem Besuch beim Hausarzt sollte sich ein Diabetiker auch regelmäßig bei einem Diabetologen, das heißt bei einem Arzt, der sich auf die Zuckerkrankheit spezialisiert hat, vorstellen. Hilfreich ist es zudem, die Ergebnisse der Untersuchungen durch den Hausarzt und den Diabetologen im sogenannten „Gesundheitspass Diabetes“ zu protokollieren. Dieses kleine Heft können Sie bei Ihrem Arzt erhalten.

Man hört, dass Typ-2-Diabetiker auch ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebs-Erkrankungen haben?

Hilfe beim Deutschen Diabetiker Bund

Der Deutsche Diabetiker Bund bietet auf seiner Homepage (www.diabetikerbund.de) Betroffenen viele Informationen. Bundeszentrale: 34119 Kassel, Goethestraße 27. E-Mail: info@diabetikerbund.de, oder 0561/70 347 70 (Mo bis Do 9-16 Uhr, Fr. 9-13 Uhr).

Broschüren: Viele Fragen beantwortet die Broschüre „Diabetes auf den Punkt gebracht“. Sie kann auf der Homepage des Bundes unter „Infos“ heruntergeladen werden.

Selbsthilfegruppen: Kontakt zu Selbsthilfegruppen in NRW vermittelt der Landesbeauftragte Kai Woltering 0171/2027209; woltering@diabetikerbund.de

Hotline: Immer montags und mittwochs, 15-18 Uhr, beantworten Diabetologen und Diabetesberater Fragen zum Diabetes 0900/100 1104 (60 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz).

Experten: Ja. Vor allem für Leber- und Dickdarmkrebs sowie eine Krebserkrankung der Gebärmutterschleimhaut. Auch Übergewicht alleine wird mit einer Häufung dieser Krebsarten in Verbindung gebracht. Kommt ein Typ-2-Diabetes hinzu, ist die Krebserkrankungsrate allerdings höher. Was man aber wissen muss: Bei Diabetes 2 plus Übergewicht ist das Risiko um das 2,5-fache erhöht. Wer raucht, erhöht sein Risiko für einen Lungenkrebs um das 30- bis 40-fache!

Worin unterscheiden sich denn ein Typ-1-Diabetes und ein Typ-2-Diabetes?

Experten: Beide haben einen zu hohen Blutzucker, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Bei einem Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr. Diese Diabetiker müssen sich also ein Leben lang Insulin spritzen. Bei Typ-2-Diabetikern produziert die Bauchspeicheldrüse noch Insulin. Das lebenswichtige Hormon wird jedoch in zu geringen Mengen ausgeschüttet oder wirkt nicht mehr ausreichend an den Zellen. Medikamente steigern dann entweder die Konzentration des eigenen Insulins oder dessen Wirksamkeit. Übergewichtige Typ-2-Diabetiker sollten zusätzlich auf die Kalorien achten und Fett einsparen. Denn eine Gewichtsabnahme macht den Körper wieder empfindlicher für Insulin. Aber: Auch schlanke Menschen können an einem Diabetes erkranken und nicht jeder Übergewichtige bekommt Diabetes!

Ich habe gehört, dass Typ-2-Diabetes erblich sein kann.

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Experten: Hatte ein Elternteil oder hatten beide Eltern Typ-2-Diabetes, hat man ein hohes Risiko, das auch zu bekommen. Bis zu 50 Prozent der Kinder von Menschen mit Typ-2-Diabetes bekommen selbst im Laufe des Lebens einen Diabetes. Auch bei Geschwistern von Typ-2-Diabetikern ist das Risiko deutlich erhöht. Zusätzlich zu dieser erblichen Veranlagung sind außerdem Übergewicht und Bewegungsmangel große Risikofaktoren für einen Typ-2-Diabetes! Wichtig für alle, aber natürlich auch die Menschen, die stark erblich belastet sind, einen Typ-2-Diabetes zu bekommen: Mit dem eigenen Lebensstil kann man das Alter, in dem man Diabetes bekommt, nach oben verschieben oder dessen Auftreten sogar ganz verhindern! Man sollte frühzeitig durch eine Vermeidung von Übergewicht und regelmäßiger körperlicher Bewegung der Entstehung der Krankheit entgegenwirken.

Das Tückische am Zucker 

Ich bekomme gegen meinen Zucker Metformin. Ich vertrage das Mittel aber nicht, habe davon Darm-Probleme.

Experten: 10 bis 15 Prozent der Patienten vertragen Metformin nicht. Es gibt medikamentöse Alternativen. Besprechen Sie das mit Ihrem Arzt.

Man hört immer wieder, dass viele Typ-2-Diabetiker ihren Medikamenten-Konsum stark einschränken könnten, eventuell sogar ohne Medikamente auskommen könnten, wenn sie gesünder leben würden. Ist das richtig?

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Experten: Ja. Man geht davon aus, dass sich bei etwa jedem zweiten Typ-2-Diabetiker die Blutzucker-Einstellung auch durch eine Umstellung auf eine gesündere Ernährung, bei zu vielen Kilos durch eine Gewichtsabnahme plus Bewegung verbessern lässt, so dass diese Menschen mit weniger Medikamenten auskommen können. In einigen Fällen kann es sogar möglich sein, zeitweise ohne Diabetes-Medikamente auszukommen. Man muss aber wissen, dass Diabetes eine fortschreitende Erkrankung ist und die Krankheitsverläufe sehr unterschiedlich sind.

Ich bin 68 Jahre alt und hatte in kurzer Zeit drei Operationen. Dabei wurde per Zufall festgestellt, dass ich einen hohen Zucker habe.

Experten: Das ist das Tückische am Zucker. Er tut nicht weh. Laut Statistik bleibt ein Diabetes sechs bis acht Jahre unerkannt, bevor er entdeckt wird. Was fatal ist, da Diabetes eine Krankheit ist, die fortschreitet und starke Gesundheitsschäden machen kann. Ein Hinweis auf eine Zuckerkrankheit können großer Durst und häufiges Wasserlassen sein! Zuckerkranke sollten ihren Durst auf keinen Fall mit süßen Säften stillen, was häufig passiert. Denn das lässt den Blutzuckerspiegel noch weiter steigen und kann daher unter Umständen sehr gefährlich werden. Wasser trinken!

So sollte sich ein Diabetiker ernähren 

Typ-1-Diabetiker müssen ja Insulin spritzen, weil ihr Körper nichts mehr produziert. Wann benötigen Typ-2-Diabetiker Insulin?

Experten: Wenn die Blutzuckerwerte nicht durch die Reduzierung von Übergewicht, Bewegung und gesundes Essen, sowie Tabletten in den grünen Bereich zu bekommen sind.

Wie sollte sich ein Diabetiker ernähren?

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Experten: Gesund essen! Man sollte auch schnelle Kohlenhydrate meiden, wie sie etwa in Weißbrot, in weichgekochten Nudeln, in Süßgetränken – auch Fruchtsäften! – vorkommen. Denn: Diese Kohlenhydrate schießen schnell ins Blut und lassen den Blutzucker ansteigen. Kohlenhydrate, die langsam ins Blut gehen, stecken etwa in Vollkorn-Produkten, in Gemüsen, im Salat, aber auch im Wildreis. Beim Obst muss man aufpassen: Bananen und Weintrauben etwa treiben den Zucker hoch. Das ist ein Grund dafür, warum Unterzuckerte gerne dazu greifen. Wichtig: Als Zuckerkranker benötigt man keine speziellen Nahrungsergänzungsmittel und auch keine Diabetiker-Lebensmittel! Eine ausgewogene Mischkost ist in der Regel das Beste.

Mein Arzt hat den Blutzucker zu stark medikamentös eingestellt, so dass ich unterzuckere. Manchmal habe ich das Gefühl, dann bin ich verwirrt.

Experten: Ja, das kann dabei passieren, weil das Gehirn Zucker braucht, um zu arbeiten. Das müssen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen. Er sollte die Blutzucker-Einstellung überprüfen.

Falsche Ernährung bei Kindern 

Ich mache mir Sorgen um mein Enkelkind. Das ist 10 Jahre alt, 1,50 Meter groß und wiegt 60 Kilo. Es isst viel Fast Food, Süßes.

Experten: Geht das so weiter mit dem Gewicht und dem Essverhalten, besteht die Gefahr, dass es, wenn es 20 ist, Typ-2-Diabetes hat. Die Eltern sollten mit dem Kinderarzt darüber sprechen, wie man das Gewicht reduzieren kann und die Ernährung umstellt. Der Kinderarzt sollte eventuell auch einmal den Blutzuckerwert und den sogenannten Langzeitzuckerwert HBA1C bestimmen.

Bei mir wurde Diabetes festgestellt. Habe ich nicht auch ein Anrecht auf eine Diabetes-Schulung?

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Experten: Ja! Die sollten Sie sich vom Arzt verschreiben lassen. Denn hier gibt es wichtige Informationen für Sie. Der Patient muss viel über seinen Diabetes wissen, darf nicht alles nur dem Arzt überlassen, nach dem Motto: Der richtet das schon, wenn er mir Medikamente verschreibt. Hier erfährt man auch etwas über die richtige Ernährung. Mein Tipp: Alle fünf Jahre wieder an einer Schulung teilnehmen, um sein Wissen aufzufrischen.

Ich habe Diabetes und eine Makuladegeneration. Die hat sich seit der Zuckerkrankheit verschlechtert. Kann das sein?

Experten: Ja! Zucker kann auch Schäden an den Augen machen. Durch die Gefäßveränderungen kann es Schäden an der Netzhaut geben, die bis zur Erblindung führen können. Sie müssen das unbedingt mit Ihrem Diabetologen und dem Augenarzt besprechen.

Der Umgang mit Insulin 

Ich benötige Insulin. Die Dosis musste ich in den letzten Monaten aber drastisch erhöhen – auf über 300 Einheiten pro Tag. Trotzdem ist mein Zucker noch viel zu hoch.

Experten: Manchmal vermindert sich die Insulin-Wirksamkeit immer mehr und selbst höchste Dosen von Insulin wirken schlecht. Man spricht dann von einer schweren Insulin-Resistenz. Die Ursachen sind oft unklar. Manchmal spielen Antikörper gegen Insulin eine Rolle. Unter Umständen kann ein stationärer Klinikaufenthalt nützen, bei dem man über einige Tage nur Tomaten und Gurken isst und die Insulindosis drastisch reduziert. Oft kann man dann die Insulin-Resistenz zumindest teilweise durchbrechen und wieder bei einem niedrigeren Insulindosis-Niveau starten. Aber wie gesagt: Dies muss in einer Klinik geschehen!

Ich bin Diabetiker und habe eine offene Stelle am Fuß. Mein Hausarzt sagt, das komme daher, dass die Haut zu trocken sei. Ich soll die Füße eincremen.

Experten: Wenn Sie als Diabetiker eine offene Stelle am Fuß haben, sollten Sie dies unbedingt einem Diabetologen zeigen. Denn Fußschäden können bei Zuckerkranken fatale Folgen haben und führen in Deutschland jährlich zu vielen Amputationen. Ein behandelnder Arzt sollte bei Zuckerkranken auch alle drei Monate die Füße in Augenschein nehmen. Tut er dies nicht, sollte der Patient ihn unbedingt darum bitten. Ein weiterer Tipp: Diabetiker sollten ihre Füße auch von einem medizinischen Fußpfleger, also einem Podologen pflegen lassen. Breitet sich bei offenen Stellen eine Entzündung schnell weiter aus, kann dies ein Notfall sein und man sollte umgehend eine Klinik aufsuchen, in der es Diabetes-Spezialisten gibt. Das Gleiche gilt, wenn Zehen gerötet sind und sich heiß anfühlen.

Dürfen Diabetiker Sport treiben und welche Sportarten sind geeignet?

Experten. Ja! Sport und Bewegung sind ratsam. Auch Menschen mit Diabetes Typ 1 können Sport treiben, wenn sie ihren Blutzucker regelmäßig kontrollieren. Für Diabetiker sind vor allem Ausdauersportarten gut, wie Nordic Walking, Rad fahren, Wandern, Schwimmen oder Joggen. Dass man mit Diabetes sogar Hochleistungssport treiben kann, hat zum Beispiel Matthias Steiner bewiesen, Olympiasieger im Gewichtheben, der Typ-1-Diabetiker ist.

Ich spritze Insulin in großer Menge, 90 Einheiten pro Mahlzeit. Trotzdem ist mein Blutzuckerwert noch zwei Stunden nach dem Essen hoch – etwa bei 180 bis 200. Woran liegt das?

Experten: Das kann an den Spritzstellen liegen. Man darf generell nicht in die Knubbel spritzen, die sich nach einer Zeit vor allem um den Bauchnabel bilden. 90 Einheiten sollten Sie in zwei Einheiten spritzen. Wenn Sie in den Oberschenkel spritzen, braucht das Insulin länger, bis es wirkt. Lassen Sie dann bewusst eine Pause zwischen der Spritze und dem Essen – etwa eine Viertelstunde bis halbe Stunde, je nach Art des Insulins. Vielleicht haben Sie auch eine gewisse Resistenz gegen das Medikament entwickelt. Hafer-Kuren und wöchentliche Gemüsetage könnten helfen, den Wert in den Griff zu bekommen.

Über Folgeerkrankungen durch Diabetes 

Ich bin 96 und bekomme aus meinen Fingern kein Blut mehr heraus, wenn ich den Blutzucker messen will.

Experten: Wenn Sie unempfindlich sind, können Sie Lanzetten benutzen. Die wirken etwas stärker, tun aber mehr weh. Nehmen Sie auf keinen Fall Blut aus dem Unterarm. Dort ist der Blutdruck stärker und der Wert automatisch schlechter. Blut aus dem Ohrläppchen liefert hingegen verlässliche Werte.

Ich habe vom Metformin morgens immer schweren Durchfall bekommen. Jetzt nehme ich es erst mittags. So richtig weg sind die Beschwerden aber nicht.

Experten: Magen-Darm-Probleme sind eine bekannte Nebenwirkung von Metformin. Wenn die Beschwerden nach der Umstellung nicht weg sind, könnte der Durchfall andere Ursachen haben.

Ich habe nach drei Jahren Diabetes mit konstanten Werten ein neues Messgerät. Plötzlich sind die Werte viel schlechter. Kann das am Gerät liegen?

Experten: Nehmen Sie Ihr Gerät mit zum Arzt und testen Sie es an demselben Blutstropfen, an dem auch der Arzt gemessen hat. Das können Sie auch in Apotheken machen, die eine Blutzuckermessung anbieten. Es kann aber auch sein, dass Medikamente, die zwei Jahre lang sehr gut gewirkt haben, im dritten Jahr versagen.

Ich habe seit 1997 Diabetes, Typ 2. Nun entdeckte der Arzt Einblutungen in meinen Augen. Heißt das, dass ich irgendwann blind werde?

Experten: Die Einblutung kann eine Folgeerkrankung des Diabetes sein. Die hohen Blutzuckerwerte greifen Gefäße an. Es können sich also auch Hämatome in den Augen bilden. Danach kommt es im Auge zur Bildung von Neugefäßen. Problematisch wird es, wenn diese platzen und Blut ins Auge läuft. Dann besteht die Gefahr der Erblindung. Wichtig ist es jetzt zu wissen, ob es sich um eine milde oder eine schwere Schädigung der Netzhaut (Retinopathie) handelt. Bei einer milden Form reicht die halbjährliche Kontrolle beim Augenarzt.

Bekomme ich als Diabetiker schneller Grauen Star?

Experten: Der Graue Star ist ein natürliches Geschehen – wie graue Haare. Diabetes-Patienten bekommen ihn schneller. Deshalb ist es wichtig auf seinen Blutdruck und die Zuckerwerte zu achten. Etwa 30 Prozent der Diabetes-Patienten haben eine Augenerkrankung.