München/Köln. Mit neuen Smartphone-Apps sind Fitness-Übungen auch im Büro, zu Hause oder unterwegs möglich. Aber können Fitness-Apps tatsächlich die Anleitung durch einen Fitnesstrainer ersetzen? Das sind die interessantesten Apps für das Work-out zwischendurch.

Das Fitnessstudio ist teuer und zu voll, die Pilates-DVD verstaubt im Regal, und so zwickt die Lieblingshose seit Jahren im Bauchspeck: Vielen Menschen gelingt es nicht, sich selbst zu regelmäßigem Sport zu motivieren. Dabei verbreiten sich körperliche Leiden wie Rückenschmerzen, Übergewicht und Verspannungen vermutlich schneller als Grippeviren. Betroffenen könnten neue technische Möglichkeiten auf Smartphone und Tablet helfen - immer mehr Anbieter wenden sich mit ihren Produkten den Themen Gesundheit und Fitness zu.

In Applikationen integrierte Pulsmesser, Schrittzähler und andere Programme stürmen derzeit den Markt. Das Fachmagazin "iPhoneWelt" erklärt: "Diese Produkte sollen uns überwachen, motivieren und so - laut Aussagen der Hersteller - fitter machen."

Die Applikation "5 Minuten Brust und Arme" etwa bietet Anleitungen für kurze Trainingseinheiten, die auf den Oberkörper abgestimmt sind. Liegestütze und Übungen mit Hanteln kommen auf den Nutzer zu. Auf dem Display zeigt eine Animation, wie die Bewegung auszuführen ist - ob im Büro, Wohnzimmer oder Park.

Brad Fit sorgt für Motivation

Das Programm "Virtuagym Fitness Home & Gym" funktioniert ähnlich. Es bietet kostenlos 400 Übungen für den ganzen Körper, überwacht die Trainingsfortschritte und stellt individuelle Pläne zusammen. Die Zeitschrift "Android Welt" lobt: "Für Motivation sorgen auch das Einsammeln von Belohnungen und der persönliche Trainer mit dem einfallsreichen Namen Brad Fit."

Neueste Programme gehen allerdings bereits über die bloße Nutzung des Smartphones hinaus. "runtastic" etwa verspricht, Trainingsfortschritte und Kalorienverbrauch bei 28 sportlichen Aktivitäten zu verfolgen. Kajakfahren, Reiten, Joggen und Radfahren sind darunter.

Der Anwender soll durch die permanente Begleitung schon kleine Erfolge genießen und sich selber immer wieder disziplinieren. Das Besondere an diesem Angebot: Falls der jeweilige Sportsfreund einen Bluetooth-fähigen Pulsmesser trägt, kann er seine Herzfrequenz mit der App ablesen.

Fingersensoren im Handy messen den Sauerstoffgehalt

Das ist der neueste Trend: sogenanntes "Healthstyle-Zubehör". Smartphones "steuern nicht nur immer mehr Geräte unseres Alltags, sondern sammeln auch die Daten, die unsere Pulsmesser oder Schrittzähler erfassen", schreibt das Magazin "iPhoneWelt". "Mit Sensoren, Apps und der Intelligenz aus der Cloud kann heute jeder seine Sporteinheiten auswerten und so besser verstehen, was er falsch oder richtig macht." Neben Programmen zur Bewegung gibt es Waagen mit Anbindung an das Smartphone oder Fingersensoren für das Handy, die die Sauerstoffsättigung im Blut messen und über Bluetooth weitergeben.

Haben Vereine, Laufgruppen und Fitnessstudios also ausgedient? Wohl nicht. Neben der physischen muss der Mensch seine psychische Gesundheit im Blick behalten. Gegen Vereinsamung, insbesondere in Großstädten, kann auch die beste Applikation in Smartphones nichts ausrichten. (dapd)