Krefeld. Die meisten Menschen freuen sich auf den Frühling. Die Zecken auch. Schon bei Temperaturen unter zehn Grad werden sie wieder aktiv - und beißen zu. Dann sollten sie möglichst schnell entfernt werden. Hautrötungen können Hinweis auf eine Borreliose sein.
Treten plötzlich Hautrötungen auf, die sich ringförmig ausbreiten, kann das eine Infektion mit Borrelien sein. Diese Bakterien werden durch einen Zeckenbiss übertragen. Bei Kindern schwelle die Stelle häufig blau-rot und kugelförmig an, sagte Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen in Krefeld der Nachrichtenagentur dpa. Das Risiko, an Borreliose zu erkranken nimmt zu, je länger die Zecke saugt. Daher sollte das Spinnentier so schnell wie möglich entfernt werden. Mit dem beginnenden Frühling nimmt das Risiko eines Zeckenbisses erheblich zu. Schon bei Temperaturen unter zehn Grad Celsius werden Zecken wieder aktiv.
Allerdings treten laut Beil nur bei der Hälfte der Betroffenen Hautrötungen auf. Bei einem geringen Anteil der Infizierten könne die Erkrankung schleichend und chronisch fortschreitend verlaufen. Dann seien heftige Schmerzen in Armen und Beinen, im Rücken und Bauchbereich möglich. Auch eine ein- oder beidseitige Gesichtslähmung, Schwellungen und Schmerzen in den Gelenken seien Anzeichen für eine Borrelien-Infektion.
Bei Beschwerden zum Arzt
Haben Betroffene solche Beschwerden, sollten sie zum Arzt gehen. Der verschreibt gegen Borreliose in der Regel Antibiotika. Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwindel und Gewichtsabnahme sind keine spezifischen Hinweise für die Krankheit, erläuterte Beil.
In einigen Gebieten wie Süddeutschland, Österreich und Osteuropa besteht ein erhöhtes Risiko, an der ebenfalls von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) zu erkranken. Sie kann zu einer Hirnhautentzündung führen. Eine Impfung kann vorbeugen. Sie schützt aber nicht vor Borreliose. (dpa/tmn)