Regensburg. Lernen ist gut - eigentlich. Wer aber bestimmte Lernübungen kombiniert, vergisst das Gelernte schnell wieder. Das haben jetzt Forscher der Uni Regensburg herausgefunden. Welche Lernmethoden Schüler und Studenten besser nicht kombinieren sollten.
Lernen kann zu Vergessen führen. Zumindest dann, wenn man das wiederholte Lesen von bereits bekanntem Material mit reinen Abrufübungen kombiniert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der Universität Regensburg. Die Ergebnisse seien für den schulischen und universitären Alltag von Bedeutung, heißt es in der Fachzeitschrift "Memory & Cognition".
Etwa zur Vorbereitung einer Prüfung steht oft die Frage im Raum, wie sich der geforderte Stoffumfang am besten einprägen lässt. Das Üben von bereits bekanntem Material kann je nach Methode unterschiedliche Effekte nach sich ziehen: Wiederholte Abrufübungen, wie etwa das Aufsagen der Lerninhalte vor dem Spiegel oder gegenüber Dritten führen im Vergleich zu wiederholtem Lesen zu besonders dauerhafter Erinnerung des eingeübten Stoffes.
Andererseits erschwere diese Methode jedoch das spätere Erinnern ungeübter, aber verwandter Inhalte. Dieses Phänomen bezeichnen die Psychologen als sogenanntes abrufinduziertes Vergessen.
Kombiniertes Lernverhalten
In ihren Experimenten beobachteten die Regensburger Forscher, dass sich bei einem kombinierten Lernverhalten die Erfolge wiederholten Lesens denen von reinen Abrufübungen angleichen. Die Untersuchungen würden damit erstmals dynamische Effekte bei der Kombination der beiden Methoden belegen, heißt es.