Dortmund/Ratingen. . Ein 14 Monate altes Mädchen hat sich in Ratingen nach Aussage der Mutter in seinem Bettchen mit einem Spielzeug selbst stranguliert. Worauf Eltern von Babys und Kleinkindern achten sollten, damit der Nachwuchs sicher schläft, erklärt der Dortmunder Kinderarzt Dr. Hermann Kalhoff.

Was gehört in das Bett eines Babys oder Kleinkindes und was nicht? Eine Frage, die sich viele Eltern nach dem Tod eines 14 Monate alten Mädchens in Ratingen stellen. Das Kleinkind hatte sich – nach Aussage der Mutter – mit einem Spielzeug, an dem ein Band war, in seinem Bettchen selbst stranguliert. Dr. Hermann Kalhoff, leitender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Dortmund, betont: „Eltern können viel dafür tun, dass ihr Kind sicher schläft.“ Die Tipps des Kinderarztes.

Kinder bis zu einem Jahr sollten besser in einem Babyschlafsack schlafen. „Schläft das Kind mit einer Decke, besteht immer die Gefahr, dass es sich diese über den Kopf zieht.“ Daher sollten Kinder bis zu einem Jahr auch kein Kopfkissen haben. „Außerdem verhindert der Schlafsack, dass das Kind auf dem Bauch schläft. „Ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod besonders im ersten Lebensjahr“, so Kalhoff.

Beim Spielzeug oder den Kuscheltieren sollte darauf geachtet werden, dass „diese nicht zu groß sind, aber auch nicht so klein, dass das Kind sie sich in den Mund stecken kann“. Ansonsten könne es passieren, dass es den Gegenstand nicht mehr aus dem Mund bekomme oder gar verschlucke.

Auch die Matratze muss die richtige Größe haben

Selbstverständlich dürften sich an einem Spielzeug oder im Bettchen auch keine Bänder, Schnüre oder Kordeln befinden. Kalhoff: „Auch alles, was scharf oder spitz ist, verbietet sich. Ebenso wie kleine,angenähte Knöpfe. Auch Schrauben dürfen im Bettchen nicht hervorstehen.“ Dazu sollte beim Kauf von Spielzeug auch immer auf ein anerkanntes Prüfsiegel geachtet werden, „wie etwa eines vom TÜV“, rät der Dortmunder Kinderarzt.

Die Matratze eines Kinderbettes müsse immer die richtige Größe haben. „Passen mehrere Finger eines Erwachsenen zwischen die Matratze und die Wand des Bettchens, kann das Kind sich auch die Hand, den Arm oder das Bein dort einklemmen.“

Das Bett sollte direkt an der Wand stehen

Habe ein Kinderbett Gitterstäbe, sollten diese eher aus Holz sein. Kalhoff: „Der Abstand zwischen den Stäben sollte vier bis sechs oder sieben Zentimeter betragen.“ Der Grund: „Der Kopf eines Kindes darf nicht zwischen die Stäbe passen. Außerdem darf das Kind sich hier auch kein Händchen oder den Fuß einklemmen.“ Würde ein Gitterbett mit einer flexiblen Matte „verkleidet“, müsse darauf geachtet werden, dass diese auch richtig festsitze. „Zu lange Enden müssen abgeschnitten werden.“

Hermann Kalhoff: „Wird das Kind größer, versucht es auch, aus dem Bettchen herauszuklettern. Oben darf es da an keine Zierknöpfe kommen. Das Kinderbett sollte auch keine hohen Eckpfosten haben, auf die das Kind fallen könnte.“ Außerdem sollte das Bett direkt an der Zimmerwand stehen, damit das Kind bei Kletter-Versuchen nicht in einen Spalt fallen kann.