Hannover. Die Krankenkasse KKH-Allianz soll teure Versicherte zur Kündigung bewegt haben. Laut einem Medienbericht sollen Mitarbeiter 200 Versicherte angerufen und massiv bedrängt haben. 135 kündigten daraufhin. Der Fall beschäftigt auch die Bundesregierung. Die Krankenkasse weist die Darstellung zurück.

Zwei Mitarbeiter der Krankenkasse KKH-Allianz haben laut Focus Online 135 besonders teure Versicherte dazu gebracht, die Kasse zu wechseln. In rund 200 Anrufen sei Ende 2011 "in nicht hinnehmbarer Weise auf die Versicherten Einfluss genommen worden, die Kasse zu wechseln", zitiert das Nachrichtenportal am Dienstag aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linke-Fraktion. 135 Versicherte kündigten.

Dies war laut KKH jedoch nicht die Folge der beanstandeten Anrufe: "Es kann keine Beziehung hergestellt werden zwischen den 200 Anrufen und den Kündigungen", betonte ein Sprecher. Es handele sich um eine ganz normale Kündigungsquote für den betreffenden Zeitraum.

KKH-Allianz hat bereits Fehler in Einzelfällen eingeräumt

Die Bundesregierung beruft sich dem Nachrichtenportal zufolge auf das Ergebnis einer internen Untersuchung der KKH-Allianz, die die Krankenkasse im Oktober angekündigt hatte. Zuvor hatte das ZDF über Vorwürfe berichtet, Mitarbeiter hätten chronisch kranke Mitglieder, die den zeitweise erhobenen Zusatzbeitrag nicht geleistet hatten, zum Wechsel in eine andere Krankenkasse gedrängt. Die Krankenkasse hatte Fehler in Einzelfällen bereits eingeräumt. Die KKH-Allianz hat rund 1,8 Millionen Versicherte. (dpa)