Berlin. Das Hantavirus ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Dies berichtet das Robert-Koch-Institut in Berlin. In den meisten Fällen verläuft die Krankheit, die von Rötemäusen übertragen wird, harmlos. In schweren Fällen kann es jedoch zu Nierenfunktionsstörungen kommen.

Wissenschaftler und Forstbehörden sehen Anzeichen für ein vermehrtes Auftreten von Hantavirus-Infektionen in diesem Jahr. Das berichtet das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin. Die von Rötelmäusen übertragene Infektionskrankheit verläuft meistens harmlos mit grippeähnlichen Symptomen. In Einzelfällen kann es allerdings zu schweren Verlaufsformen mit Nierenfunktionsstörungen kommen. Betroffen sind insbesondere Regionen wie die Schwäbische Alb, der Bayerische Wald, Osthessen, West-Thüringen, der Raum Osnabrück und das Münsterland.

Die Infektion wird in Deutschland vor allem durch die Rötelmaus auf den Menschen übertragen. Dies geschieht im Wald - nicht nur durch Forstarbeiten, sondern auch beim Joggen oder Zelten - oder bei der Gartenarbeit und dem Reinigen von Scheunen oder Ställen.

Menschen infizieren sich über Ausscheidungen der Tiere

Die Viren werden von infizierten Nagern über Speichel, Urin und Kot ausgeschieden. Der Mensch infiziert sich nach Auskunft der Berliner Charite über den Kontakt mit den Ausscheidungen, wenn kontaminierter Staub aufgewirbelt und die Erreger eingeatmet werden.

Daher ist zur Ansteckung kein direkter Kontakt mit den Nagern notwendig. Eine Infektion durch Bisse von infizierten Mäusen ist ebenfalls möglich. Die Hantavirus-Erkrankung beim Menschen beginnt mit abrupt ansteigendem Fieber, Kopfschmerz und Schmerzen im Bereich des Rückens und Bauches. Oft treten auch Sehstörungen auf. (mp)